Steinen „Melde mich fertig zum Abmarsch“

Markgräfler Tagblatt

Arbeitsreiches Jahr der Gesamtwehr Steinen / Letzte Hauptversammlung unter Leitung von Hildolf Schwald

Steinen (hf). Von einem „arbeitsreichen und eher überdurchschnittlichen Einsatzjahr“ berichtete Gesamtwehr-Kommandant Hildolf Schwald in der Hauptversammlung in der Wiesentalhalle am Samstag. Da es die letzte Hauptversammlung war, die Hildolf Schwald leitete, meldete er sich zum Schluss der Veranstaltung – formal korrekt mit Mütze und Feuerwehrgruß – bei Bürgermeister Rainer König „fertig zum Abmarsch“.

Jugendfeuerwehrwart Kai-Uwe Krieg berichtete über ein spannendes und abwechslungsreiches Jahr der Jugendfeuerwehr, die derzeit 56 Mitglieder zählt. Er begrüßte ausdrücklich die von der Gesamtwehr beschlossene Satzungsänderung, nach der nun Jugendliche ab dem zehnten Lebensjahr in die Jugendwehr aufgenommen werden können. Dies unterstütze deutlich die verstärkte Mitgliederwerbung unter den Jugendlichen, die weiterhin ganz oben auf der Agenda der Jugendwehr steht.

Ein großer Dank des Jugendwarts galt einem privaten Spender (möchte ungenannt bleiben), der 3000 Euro gespendet hatte. Mit der Spende konnten 70 neue Einsatzjacken für die Jugendwehr angeschafft werden. In seinem Bericht hob Kai-Uwe Krieg besonders die Teilnahme der Jugend am Leistungsspangen-Wettbewerb hervor, an dem die Jugend der Abteilung Weitenau den ersten Platz belegte. Beim Pokalwettkampf in Lörrach hatte die Jugend der Abteilung Hägelberg den zweiten Platz bewegt. In der Gemeinde waren die Jugendlichen wieder bei zahlreichen Veranstaltungen als Helfer tätig, hatten an den Gully-Reinigungen teilgenommen und über 5000 Rollen Gelbe Säcke an die Haushalte verteilt.

Im Jahr 2014 gab es für die Feuerwehr insgesamt 77 Einsätze (2013: 56), darunter zwölf Brände, 47 technische Hilfeleistungen, zehn Tier- und Insekteneinsätze und acht Fehlalarme, wie Gesamtwehr-Kommandant Hildolf Schwald berichtete. Bei den technischen Hilfeleistungen konnten zehn Menschen gerettet werden. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät.

Die Gesamtwehrstärke ging im vergangenen Jahr um drei Feuerwehrleute zurück und beträgt heute 358 Mitglieder – davon 217 Aktive. Hildolf Schwald appellierte eindringlich an alle Mitglieder, der Mitgliederwerbung für die Jugendfeuerwehr „uneingeschränkte Aufmerksamkeit“ zu schenken.

Zum wesentlichen Thema „Haushalt“ stellte der Gesamtkommandant zufrieden fest, dass dank der zur Verfügung gestellten Finanzmittel für das Jahr 2014 der eingegebene Verwaltungshaushalt wie der Investitionshaushalt komplett abgewickelt werden konnte. Beschafft wurden ein Ersatzfahrzeug LF-10 Allrad für die Abteilung Endenburg. Weitere notwendige Ersatzbeschaffungen konnten ebenfalls abgewickelt werden.

Auch für die kommenden zwei Jahre wurden vom Gemeinderat Ersatzbeschaffungen mit einem Volumen von rund 300 000 Euro bewilligt. Das größte Projekt für die Feuerwehr Steinen wird der geplante Bau eines neuen Gerätehauses für die Abteilung Höllstein werden. Nach dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates und der Bewilligung der Zuschüsse aus dem Ausgleichstock und der Fachförderung sowie der von den Feuerwehrkameraden aus Höllstein zugesicherten Eigenleistung dürfte der Realisierung nichts mehr im Wege stehen.

Mit großer Zufriedenheit konnte Gesamtkommandant Hildolf Schwald konstatieren, dass das „Konzeptpapier 2017“ aus dem Jahr 2004 sowie der sich daraus ergebende Feuerwehr-Bedarfsplan „so konsequent wie möglich“ abgearbeitet wird. Dafür galt der große Dank des Gesamtwehrkommandanten dem Bürgermeister sowie den Gemeinderäten aller drei Fraktionen.

Nach Ablauf der fünfjährigen Amtsperiode des stellvertretenden Gesamtwehrkommandanten Walter Bachmann war eine erneute geheime Anhörung der Aktivwehr notwendig. Walter Bachmann, der sich wieder zur Wahl stellte und vom Gesamtwehrausschuss wieder vorgeschlagen wurde, wurde mit 88,4 Prozent der abgegebenen Stimmen bestätigt. „In unserer 15-jährigen Zusammenarbeit ist einiges für die Feuerwehr Steinen erreicht worden“, erklärte Hildolf Schwald und überreichte einen Präsentkorb.

Nach den Ehrungen und Verabschiedungen früherer Ortsvorsteher (siehe separater Bericht) lobte Bürgermeister Rainer König in seinem Grußwort das große Pflichtbewusstsein und die stetige Sorge der Feuerwehrleute um Gut und Leben ihrer Mitbürger.

Verwaltung und Gemeinderat wollten es aber nicht bei guten Worten bewenden lassen: Der Gemeinderat hat im vergangenen Jahr den Zuschuss für Einsätze verdoppelt, ein jährliches Budget zur „Förderung des Ehrenamtes“ von 5000 Euro bewilligt sowie entschieden, dass ausscheidende Kommandanten und ihre Stellvertreter in der Gemeinde eine würdige Anerkennung ihres Engagements erfahren. Rainer König betonte weiter, dass die Gemeinde seit 2004 rund drei Millionen Euro für die Feuerwehr investiert hat.

Zum Schluss führte Hildolf Schwald in einer persönlichen Erklärung aus, dass dies wohl „nach menschlichem Ermessen“ die letzte Hauptversammlung der Gesamtwehr war, die unter seiner Leitung stattgefunden hat.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading