Steinen Nahwärmenetz soll 2017 fertig sein

Markgräfler Tagblatt
Blick auf Hägelberg: Der Ort (im Vordergrund) hat in Sachen Energie eine Pionierrolle inne. Fotos: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Energie aus Bürgerhand Hägelberg: Genossenschaft zieht Bilanz / Glasfaserversorgung wird einbezogen

„Wir sind eine innovative Genossenschaft“, resümierte Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Rösch am Freitag in der Jahresversammlung der „Energie aus Bürgerhand Hägelberg“ (EABH). „Erledigt“ sei die bundesweit diskutierte Energiewende im Ort. Bürgermeister Gunther Braun kündigte an, in Steinen ziehe man nach, neue Investitionen in Nahwärme seien geplant.

Von Ines Bode

Steinen-Hägelberg. Es ist eine ganze Palette an Aktivitäten, die sich seit der Gründung 2009 entwickelte.

Rückblick

2012 errang man als erster Ort im Landkreis das Prädikat „Bioenergiedorf“. Aktuell laufe erneut Pionierarbeit, nämlich das Dorf mit schnellem DSL zu versorgen und ein Glasfasernetz einzurichten. Der Schritt in die Branche bot sich an, da man ohnehin Straßengräben benötigte. Geht der Plan auf, wird der Ort als erster im Kreis bedient. Von 170 Kunden sprach Projektleiter Peter Poppen. Das Gros wünsche Nahwärme und DSL, 20 nur DSL, 16 gehören nicht zur EABH – alles sei möglich. Die Bürger-Info komme. Gesucht seien handwerklich begabte Helfer.

Zu den „ewigen Baustellen“ im Dorf hieß es, man habe mit Mängeln früherer Baufirmen zu tun. Vorsitzender Manfred Ruf unterstrich, Kunden hätten keine Nachteile, die Stahlrohre, sprich Hauptleitung, seien unversehrt. Man gehe davon aus, 2017 zum Abschluss zu kommen. Noch unklar sei indes die Eröffnung des Energie-Lehrpfads als Teil des Projekts „EABH macht Schule“. Die 800 Meter lange Infomeile für die Öffentlichkeit entstehe beim Bürgerzentrum.

Arbeit in Schulen

Pure Begeisterung erlebe man in Schulen, freute sich Rösch, in Kürze schwenke man nach Lörrach. Der jüngsten Bevölkerungsschicht widmete sich auch der Förderverein. Laut Chefin Jana Bühler engagiert man sich etwa für mehr Umweltbewusstsein. Stolz war man 2016 wegen des SC Freiburg-Fairways-Förderpreises in Höhe 1500 Euro. 2017 fließen 2500 Euro. „Nicht selbstverständliche“ 18 000 Euro steuern Rösch zufolge die Elektrizitätswerke Schönau für Schulprojekt und Lehrpfad bei.

Ausblick

Positives Feedback erhofft man sich von einem Besuch im Bundestag Berlin. Ruf kündigte zudem Finanzoptimierung an. Kosten spare man beim Brennstoff, das Holz stamme aus örtlichem Wald. Nahwärmenetz und Glasfaserausbau sollen 2017 fertig sein, die Kundenzahl soll erhöht werden.

Personelles

Gunther Braun, der aufgrund seiner Wahl zum Bürgermeister Steinens sein Vorstandsamt aufgab, meinte schmunzelnd: „Als Rentner komme ich zurück“. Nachfolger wurde Manfred Ruf, dessen Posten Willi Keim antrat. Abschied nahm man von Stephanie Senn und Martin Halm (beide Aufsichtsrat).

Bilanz

Wie stark die EABH wuchs, zeigte Jochen Kaltenbach wortreich anhand von Zahlen: Die Bilanzsumme liegt bei 3,7 Millionen Euro, der Bilanzgewinn bei 86 200 Euro. Der Jahresüberschuss beträgt 33 750 Euro. 55 000 Euro fließen in die Rücklagen. Erstmals wird eine Dividende ausgeschüttet, sie beträgt 3500 Euro.

Lob und Dank

Lobesworte an die EABH sprach Ortsvorsteherin Gabriele Kaiser-Bühler aus. Jürgen Rösch hob mehrfach das Engagement der Mitglieder hervor. Neue Mitstreiter seien jederzeit willkommen, es würden „lukrative Aufgaben“ warten.

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