Wenn sich Pinguine, Indianer, Cowboys, Diebe und Prinzessinnen gemeinsam mit dem Weihnachtsmann und seiner Familie auf der Bühne tummeln, dann feiert die Nachbarschaftsgrundschule Weitenau/Wieslet am ersten Freitag im Dezember ihre traditionelle Nikolausfeier. Steinen-Weitenau. In diesem Jahr wurde daraus eine Adventsfeier, denn, so erklärte Elternbeiratsvorsitzende Cordula Homberger am Ende eines rundum gelungenen Abends, der Nikolaus sei in diesem Jahr so beschäftigt, dass er leider nicht persönlich vorbeikommen könne. Grund zur Traurigkeit bestand für die 52 Schüler der Klassen 1 bis 4 jedoch keinesfalls. Hatten sie ihr Publikum doch über zwei Stunden hinweg zu wahren Begeisterungsstürmen hingerissen. Den passenden Einstieg vermittelte der Grundschulchor, der seit dem neuen Schuljahr unter der Leitung von Astrid Nübling steht. Die talentierten Jungsänger aus allen Klassen ernteten für ihren bunten Mix aus Liedern von „Pipi Langstrumpf“ über das „Stuhllied zum Munterwerden“ bis hin zum afrikanischen Trommelsong, verdienten Applaus. Um die Erfüllung eines Traumes drehte sich das Schauspiel der Erstklässler: Theo möchte so gerne einmal ein Pinguin sein. Und – welch Glück – die „Frau Lehrerin“ erfüllt den Herzenswunsch einen ganzen Schultag lang. Selbstredend sind auch alle Mitschüler mit im Boot. Und so entfaltet sich auf der Bühne ein großes Gewatschel, Gewusel und Gepiepse der schwarzbefrackten, rotfüßigen Schar. Einen Traum erfüllen möchte sich im farbenfroh kostümierten Stück der 3. Klasse auch der „Sohnemann vom Weihnachtsmann“. Gerne würde er selbst einmal die Geschenke vorbeibringen, oder wenigstens seinem Vater zur Hand gehen. Seine große Chance kommt, als der Vater sich verletzt und ausfällt. Doch leider kann er den Diebstahl der Geschenkesäcke nicht verhindern und auch die Polizei weiß keinen Rat. Nur gut, dass in den Säcken nur Plastikmüll war, und die eigentlichen Geschenke, in weiser Voraussicht, bereits diebstahlsicher auf dem Schlitten des Weihnachtsmannes verstaut waren. Birgit Jüttner hatte ihren Drittklässlern allerhand Text und „schnelle Schnitte“ aufgeladen, die allesamt mit Bravour und großer Spielfreude gemeistert wurden. Mitten hinein in eine klassische Cowboy- und Indianergeschichte entführte Joachim Veit das Publikum mit seiner zweiten und vierten Klasse. Gespickt mit etlichen Anspielungen auf Politik und Tagesgeschehen, begaben sich die hungrigen Indianer im Gefolge des großen Häuptlings „Einsamer Adler“ auf die Suche nach den ausgebliebenen Bisons. Am Ende verbrüderte man sich nicht nur mit den Erbauern des „Feuerrosses“, sondern fand auch gemeinsam eine Lösung für das Bisonproblem. Tosender Applaus belohnte die starke Leistung aller Akteure des Abends, bevor der Elternbeirat Dankespräsente an Lehrkräfte, Schulsekretärin, Kernzeitbetreuung und Reinigungspersonal überreichte.