Steinen „Steinen gewinnt dazu“

Markgräfler Tagblatt

Sanierungsgebiet Quelle-Areal: Gemeinderat fasst einen Grundsatzbeschluss

Steinen (jab). Geballte Begeisterung gab es im Steinener Gemeinderat für die Pläne zur Neugestaltung des Quelleareals: „Wir bekommen hier einen sehr attraktiven Ortsteil - Steinen gewinnt unheimlich dazu“, erklärte Stephan Mohr (Gemeinschaft).

Stephan Mohr traf damit offenkundig die Meinung auch aller übrigen Gremienmitglieder: Einstimmig beauftragte der Gemeinderat eine Arbeitsgemeinschaft, ihren Entwurf so weit auszuarbeiten, dass er als Grundlage für einen Bebauungsplan dienen kann.

Der nun aufgegleiste Entwurf für die Überbauung der rund drei Hektar großen Industriebrache zwischen Bahnhofstraße, Egertenweg und Lörracher Straße war als eindeutiger Sieger aus dem städtebaulichen Ideenwettbewerb hervorgegangen, den die Gemeinde im Frühjahr ausgeschrieben hatte. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Architekt Björn Severin aus Düsseldorf den Entwurf namens seiner Arbeitsgemeinschaft nochmals vor. Im Zentrum des Entwurfs stehen unterschiedliche Wohngebäudetypen, vom Reihenhaus übers Doppelhäuser bis zum Geschosswohnbau; in Richtung Lörracher Straße sind einige „Solitärbauten“ vorgesehen, die den speziellen Zuschnitt der dortigen Grundstücke nutzen können. Besonderen Wert haben die Planer darauf gelegt, den Geschosswohnbau nicht als massive Wohnblöcke ins Revier zu stellen, sondern die Gebäude „so keinteilig und offen wie möglich zu gestalten“. Die Gebäude werden um mehrere Wohnhöfe gruppiert, die dazu geeignet sind, „Nachbarschaften herauszubilden“, wie der Architekt erläuterte. Ohnehin soll es auf dem Areal etliche landschaftsarchitektonisch sorgsam ausgestaltete Frei- und Aufenthaltsräume für die öffentliche Nutzung geben, die als Anlaufpunkt beispielsweise auch für die Anwohner in den bereits bestehenden Gebieten ringsum dienen sollen: „Es soll etwas lebendiges sein”, betonte Björn Severin. Die Architekten schlagen als Nachbarschaftsplatz beispielsweise einen „Turbinengarten“ vor. Neben dem Turbinenhäuschen soll auch das ehemalige Verwaltungsgebäude als historische Bausubstanz erhalten bleiben – denkbar ist hier ein Mehrgenerationenhaus.

Eine Gewerbespange soll das Areal in Richtung Bahn, Bahnhofstraße zu dem dortigem Gewerbe abschirmen. „Klassisches emittierendes Gewerbe wird auf dem Areal mit Sicherheit nicht einziehen“, stellte der Architekt klar. Neben den Erschließungsstraßen zu den Wohnhöfen wird lediglich eine einzige öffentliche Straße durch das künftige Wohn- und Gewerbegebiet führen und die Verbindung zum Mühlenweg herstellen; diese soll als Spielstraße augewiesen werden, wenn es nach den Architekten geht. Die Autos der Anwohner sollen in Tiefgaragen geparkt werden.

Gesichert ist, dass künftige Investoren sich auch tatsächlich an die architektonischen Vorschläge halten, die „den besonderen Charme des Entwurfs ausmachen“, wie Gemeinderätin Ulrike Mölbert (Gemeinschaft) betonte: Die Gemeinde besitzt einen große Teil des Areals – sie kann entsprechende Gestaltungsvorgaben daher zum Bestandteil von Kaufverträgen machen, wie Winfried Ahrens von der Stadtbau Lörrach erklärte.

„Wir sind ziemlich begeistert von dem Entwurf“, so Stephan Mohr namens der Gemeinschaft. „Alle Anregungen, die wir hier monatelang diskutiert haben, sind umgesetzt.“ Auch Rudolf   Steck zeigte sich namens der SPD zufrieden: Zusätzlicher Wohnraum unter Berücksichtigung von demographischem Wandel und Energieefizienz, ein möglicher Schub fürs Steinener Gewerbe: In dem Entwurf fügen sich wichtige Aspekte harmonisch zusammen, „ohne dass ein Dorf im Dorf entsteht“: „Das kann zum Hingucker für die Umgebung werden.”

Marc Sutter (CDU) verwies unter anderem auf die „einzigartige Typologie“ der geplanten Bebauung und bedankte sich bei den Architekten für ihren Einsatz.

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