Steinen „Steinen wieder auf Kurs bringen“

Markgräfler Tagblatt

Neujahrsempfang I: Gunther Braun kündigt Veränderungen für die Verwaltung und beim Ortsbild an

Von Anja Bertsch

Am Freitag ging in der Wiesentalhalle der erste Neujahrsempfang unterm neuen Bürgermeister Gunther Braun über die Bühne. In der Regie des Abends gab es moderate Änderungen, die Grundpfeiler aus offiziellem Teil mit Ansprache und Ehrungen und geselligem Umtrunk hernach indes blieben erhalten.

Steinen. Als wichtige lokale Ereignisse führte Braun unter anderem die „recht turbulente Bürgermeisterwahl“, das Hochwasser in Weitenau und die Anschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge für Steinen und Weitenau an. Weiter nannte er die Hebung der Zeitkapsel unter dem Kriegerdenkmal, den Abriss auf dem Quelle- beziehungsweise „Webereiareal“, den Bau der Flüchtlingsunterkunft bei der Firma H2O und den Baubeginn für das DPD-Verteilzentrum zwischen Steinen und Höllstein.

Das neue Bürgermeister-Dasein bedeute nicht nur für ihn persönlich eine große Herausforderung, erklärte Braun. Auch für die Gemeindeverwaltung bringe so ein Bürgermeisterwechsel „Unruhe in laufende Systeme und Gewohnheiten“ - aber auch die „Gelegenheit, Dinge neu zu denken“. Großes Problem sei das Fehlen des Hauptamtsleiters seit Ende des Wahlkampfes gewesen, räumte Braun ein. Nur dank des weit übers Normalmaß hinaus gehenden Einsatzes der Mitarbeiter in Steinen und den Ortsverwaltungen „konnte ein nahezu reibungsloser Betrieb aufrecht erhalten werden“, sagte Braun und dankte den Beteiligten.

Um so erfreuter zeigte sich Braun, den neuen Mann im Hauptamt – Carsten Edinger – beim Neujahrsempfang begrüßen zu dürfen. Gemeinsam wolle man versuchen, „Steinen wieder richtig auf Kurs zu bringen“. In diesem Zusammenhang kündigte Braun strukturelle Entscheidungen an, die die Verwaltung auch für die Bürger und den Gemeinderat spürbar effizienter machen sollen.

Mit den anstehenden Projekten stehe auch der Steinener Gemeinderat vor einer Herkulesaufgabe, machte Braun deutlich, und verband diese Feststellung mit einem großen Dank an die ehrenamtlichen Gemeinderäte. Das Hägelberger Dorfgemeinschaftshaus, das Höllsteiner Feuerwehrhaus, die Komplettsanierung des Kindergartens, die Sanierung der Schulsporthalle, die Sanierung am Wasser- und Abwassernetz oder die Weiterentwicklung der Baugebiete stelle die Gemeinde finanziell vor große Herausforderungen. Auch das Bild von Steinen verändere sich im Zuge der anstehenden Projekte, sagte Braun, und verwies insbesondere auf die Überbauung des alten Webereiareals im Herzen Steinens.

Die sich immer mehr zuspitzenden Verkehrsprobleme im Dorfkern und an der B 317 seien „ein Problem, das seit vielen Jahren für Unmut sorgt und endlich angegangen werden muss“, konstatierte Braun. Als Motor könnte sich hier das geplante Zentralklinikum erweisen, hofft Braun, denn Steinen werde hier „eine gewisse verkehrspolitische Schlüsselrolle“ zukommen.

Gleich für welchen Standort sich der Kreistag letztlich entscheide: „Die B 317 ist die einzige Verbindung dorthin.“ Es bestehe also die Hoffnung, dass „die Tage des zu kleinen Kreisels auf der B 317 gezählt sind.“ Aus Steinener Perspektive hätte der Standort Lörrach „sicher die geringsten Nachteile und die meisten verkehrstechnischen Synergien zu bieten“, positionierte sich Braun.

Mit Blick auf die gesellschaftliche Ebene nannte Bürgermeister Braun als Ziel, das bürgerschaftliche Engagement wieder mehr zu beleben, zu zeigen, „welche tollen Ergebnisse sich ergeben, wenn alle mitmachen“, und dem Trend der vereinsamenden Gesellschaft entgegenzutreten.

Durch das breitgefächerte Vereinsleben und Institutionen wie Kirche, VHS und Musikschule seien die Voraussetzungen für ein attraktives Zusammenleben vorhanden.

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