Steinen Stimmgewaltig auf glücklicher Reise

Markgräfler Tagblatt

Gesangverein Frohsinn stellte ein großartiges Jahreskonzert auf die Beine / Beispielgebend für andere

Steinen-Schlächtenhaus (hjh). Wenn in der Kürze wirklich Würze liegt, war das großartige Jahreskonzert des Gesangvereins „Frohsinn“ am Samstag in der wundervoll auf Herbst gestylten Steinenberghalle perfekt abgeschmeckt. Und das gefiel dem Publikum zum Ausklang eines Tages, an dem eigentlich alles stimmte – bis auf ein paar leer gebliebene Tische.

Die mochten einfach nicht so recht passen zum urig-gemütlichen Konzert der 25 Aktiven, die ihren Fans unter der Leitung von Larisa Kalinina nicht nur eine bunte Mischung bekannter und beliebter Melodien servierten, sondern mit der Präsentation ihres neuen schwarz-roten Outfits einen besondern Augenschmaus boten. Außerdem rundete das Konzert der Männerchor Gresgen ab, der mit seinen Tenor-Solisten Rolf und Horst Riedacher zu „des Herrgotts Ehr‘“ die „Abendsonne“ in Weinbergen scheinen ließ und mit Lobliedern auf die badischen Weine begeisterte. „Unsere Dirigentin hat, glaube ich, eine gute Wahl getroffen“, präparierte Gerhard Bechtel die Gästen seines Gesangvereins für rund drei Stunden „Frohsinn“ im Kreis stimmgewaltiger Sängerinnen und Sänger.

Die setzten – am Klavier begleitet von Catherine Sarasin - eine erste Duftmarke mit Ziehrers Lied „Hereinspaziert“ aus der Oper „Der Schätzmeister“ so einladend, dass sich der Vorsitzende vor lichten Zuschauerreihen die Bemerkung nicht verkneifen konnte: „Wir wären froh, es wären e paar meh iehne cho.“

Dann hakte er ab, was zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern sei und gab den Startschuss: „Ich hoffe, euch gefällt, was wir singen.“ „Rivers of Babylon“ zum Beispiel. Oder der russische Kanon „Vo pole bëroza stojala“, eine melancholische Volksweise, der „Raspascholl“, ein „Liebeslied mit tragischem Ausgang“ folgte, das laut Ute Weber, der humorvollen Moderatorin, nicht zuletzt Iwan Rebroff salonfähig gemacht hatte. Mit dem fünften von 21 ungarischen Tänzen aus der Feder von Johannes Brahms wurde der Part „Ehrungen“ (siehe unten) und gleichzeitig das Ende von Teil eins des Auftritts der Gastgeber eingeläutet.

Dirigent Horst Riedachers stimmgewaltige Sangesbrüder enterten die Bühne. Und sie ließen keine Zweifel daran aufkommen, dass sie auch nach ihrem offiziellen Programmbeitrag für Stimmung im Saal sorgen wollen: „Wegen fünf Liedern sind wir ganz sicher nicht nach Schlächtenhaus gekommen.“

Jetzt war klar, dass sich das Publikum auf weitere Soli und Jodeleinlagen der Brüder Rolf und Horst Riedacher und damit auf einen feucht-fröhlichen, mit Liedern und Harmonikaklängen gespickten Ausklang dieses gelungenen Abends freuen durften, den die Gastgeber mit dem Verkauf von Losen für die Tombola, mit einem taktvollen Spaziergang der „Mademoiselle de Paris“ durch Frankreichs Hauptstadt, mit einem nicht ganz einfachen, aber überaus gelungenen Potpourri durch Max Bertuchs Operette „Glückliche Reise“ und mit „Kalinka“ als Zugabe in die richtige Spur brachten.

Gerhard Bechtel stellte das Licht seines gemischten Chores fast schon unter den Scheffel, als er meinte: „Die ‘Glückliche Reise’ war nicht ganz einfach, aber die Dirigentin hat es uns zugetraut.“

„Es wäre nämlich sehr schade, wenn wir das Singen mangels Masse einstellen müssten“, meinte Ute Weber, die Interessierte zu den Proben einlud. Sie brachte damit wohl auch die Befürchtungen der Gäste auf den Punkt, die dem Gesang des 25-köpfigen gemischten Chores einen sehr schönen Abend zu verdanken hatten.

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