Steinen Von Ostpreußen nach Höllstein

Markgräfler Tagblatt
Günter Scheinmann wird morgen 85 Jahre alt. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Günter Scheimann feiert morgen seinen 85. Geburtstag

Steinen-Höllstein (os). In Höllstein feiert Günter Scheimann morgen im Kreise der Familie und Freunde seinen 85. Geburtstag. Geboren wurde der Jubilar am 19. Februar 1932 in Thierberg in Ostpreußen als Sohn einer Zimmermanns-Familie. Im Heimatort ging Scheimann auch zur Schule, bis diese in den späten Kriegsjahren geschlossen werden musste. Im Januar 1945, so erinnert sich Günter Scheimann, flohen die Eltern mit den vier Kindern im Pferdewagen vor der anrückenden Sowjetarmee. Eine abenteuerliche Flucht sei es gewesen und viele Ängste habe man ausgestanden, bis man per Schiff schließlich in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern landete, erinnert sich Scheimann an seine Kindertage.

In Schwerin beendete er nach Kriegsende die Schule und absolvierte eine Zimmerer-Lehre, die er, inzwischen DDR-Bürger, erfolgreich abschloss. Richtig heimisch wurde Günter Scheimann aber in der DDR nicht und so zog er nach Nordrhein-Westfalen, wo er als Zimmermann arbeitete.

Eine Schwester war aus Schwerin nach Höllstein gezogen und als sie dem Bruder Ende der 50er Jahre mitteilte, dass in ihrem neuen Heimatort ein Zimmermann gesucht wurde, zog auch Günter Scheimann nach Höllstein. Nicht nur Arbeit fand er bei einem örtlichen Zimmerei-Betrieb, sondern begegnete in Höllstein auch seiner späteren Ehefrau Gertrud Scheimann, geborene Schöner. 1959 wurde geheiratet und in den 60er Jahren erbaute der Zimmermann in der Neuen Straße ein Eigenheim für sich, seine Frau und die beiden zwischenzeitlich geborenen Töchter.

Über 20 Jahre arbeitete der Jubilar beim Zimmereibetrieb, ehe er auf Metallbau umsattelte und sich entsprechend weiterbildete. 15 Jahre lang, bis zum Eintritt in den Ruhestand, war er in Maulburg bei einem Apparatebau-Unternehmen tätig. Die Arbeit, der Unterhalt des Eigenheims und des Gartens hätten viel Zeit in Anspruch genommen, sowohl während der Berufstätigkeit als auch im Ruhestand, sagt der rüstige Jubilar.

Trotzdem war er 25 Jahre lang in der Höllsteiner Feuerwehr aktiv und später in der Altersmannschaft dabei.

Aktiver Kleintierzüchter war er außerdem viele Jahre. Nun im höheren Alter sei er froh, sich mit seiner Ehefrau um das gemeinsame Haus und den Garten zu kümmern und dazu in der heimischen Werkstatt mit den Werkstoffen Holz und Metall Nützliches und Schönes herstellen zu können. Das halte jung und agil, sagt Günter Scheimann. Zudem sei seine Familie mit den beiden Töchter und deren Partnern ein weiteres Lebenselixier, so der Jubilar.

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