Steinen Wassermusik und Flamenco-Gitarren

Markgräfler Tagblatt
Die Musikschule Mittleres Wiesental veranstaltete einen „Tag der offenen Tür“ mit Programm. Foto: Änja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Musikschule: „Tag der offenen Tür“ bietet eine musikalische Reise zu den Komponisten und Stilen der Welt

Von Anja Bertsch

Zu einer musikalischen Reise um die Welt lud die Musikschule Mittleres Wiesental im Rahmen ihres Tages der Offenen Tür am Samstag ein.

Steinen. Eingebettet in eine kleine Rahmenhandlung, brachten Dutzende von kleinen Musikern gemeinsam mit ihren Lehrern die unterschiedlichsten Instrumente und Musikstile aus aller Herren Länder zu Gehör – und gaben damit gleichzeitig einen klingenden Einblick ins musikalische Schaffen der hiesigen Musikschule. Start- und Zielpunkt des musikalischen Streifzuges war das rappelvolle Foyer des Meret-Oppenheim-Schulzentrums.

Ein Leben ohne Musik? Kaum vorstellbar! Und doch: Ein kleines Volk im Land Marieschen lebt genau so vor sich hin: Musik- und freudlos nämlich, so hebt die kleine Geschichte an. Das Publikum sieht im raffinierten Schattentheater Kinder ihren Ball werfen, Mütter ihre Babys wiegen und Menschen ihre Feste feiern – schöne Szenen zwar, doch fehlt in der gespenstischen Stille etwas Entscheidendes. Tatsächlich war das kleine Volk damals einfach nicht dabei, als das Singen, die Instrumente, die Musik über die Erde verteilt wurden, und nun schwebt überm Leben in Marieschen eine gewisse Wehmut. Immerhin: Die Menschen ahnen, was ihnen fehlt, und so schicken sie einen Gesandten aus, der sich in der Welt zeigen lassen soll, wie man Musik macht.

Im Folgenden begleitet das Publikum diesen Gesandten auf seiner musikalischen Erkundungsreise: Erklingt in Polen eine schwelgerische Chopin-Polonaise auf dem Klavier, so sind es in Österreich und Italien Streicherensembles, die sich an Mozarts Kleiner Nachtmusik oder an einem „Concerto“ Giuseppe Torellis versuchen.

In Frankreich sind Querflöten und Klavier mit Debussy in Richtung Impressionismus unterwegs, in Deutschland entdeckt der Gesandte die Blockflöten, die im Ensemble Händels „Wassermusik“ zum Klingen bringen, und in Spanien faszinieren ihn die feurigen Klänge der Flamenco-Gitarre. In England kommt er gerade rechtzeitig zum Auftritt einer großen Popsängerin, und in Osteuropa ertönt die Klarinette mit melancholisch-melodiösem Klezmer und das Akkordeon mit einem russischen Schlaflied. Als er sich schließlich in die Gefilde jenseits Europas begibt, stößt er zunächst auf Keyboard-produzierten türkischen Folklore-Pop, dann auf die treibenden Rhythmen einer Latinjazz-Band und schließlich auf die tranceartigen Rhythmen afrikanischer Schamanenrituale. An weiteren Stationen gibt es den Tanz der Ballettklasse und den „Sternfängerchor“ der Musikzwerge zu entdecken.

Am Ende kann sich der Gesandte nicht entscheiden, welche Musik er seinem Volk in Marieschen bringen soll. Und er beschließt das einzig richtige: Er lädt die Musiker aller Länder zu sich nach Hause ein, und so vereinen sich die Akteure des Musiktheaters zum großen Schlussakkord.

Im Anschluss hatten die Besucher Gelegenheit, den verschiedenen Instrumenten im Portfolio der Musikschule näher zu kommen, und sich von den Fachlehrern erste Grundlage nahe bringen zu lassen.

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