Steinen Wertsachen sollten geschützt werden

Markgräfler Tagblatt
Schließfächer Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Schließfächer: Bürger nutzen Angebot der Geldinstitute / Zugang teilweise rund um die Uhr

Bei den Banken werden die Schließfächer knapp, meldete „Der Spiegel“. Als Grund wird die Angst vor Einbrüchen genannt.

Steinen/Maulburg. 342 Wohnungseinbrüche weist die Kriminalstatistik für das Jahr 2015 für den Landkreis Lörrach aus, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 23,9 Prozent. Um ihre Wertsachen zu schützen, mieten sich immer mehr Bürger Bankschließfächer. Unsere Zeitung erkundigte sich bei der VR-Bank Schopfheim-Maulburg, der Sparkasse Wiesental, der Volksbank Dreiländereck und der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, die Zweigstellen in Steinen beziehungsweise Maulburg unterhalten, nach der Nachfrage nach Schließfächern.

Ulf Bleckmann von der Volksbank Dreiländereck verweist auf insgesamt 3400 Schließfächer im Einzugsbereich des Geldinstituts, wovon 2000 vermietet sind. Bei der Anmietung spielt in Bleckmanns Augen der Sicherheitsaspekt eine große Rolle, wobei die Bank keinen Einblick hat, was die Kunden in den angemieteten Schließfächern aufbewahren. Bleckmann verweist darauf, dass es im Einzugsbereich der Volksbank Dreiländereck drei Standorte gibt, an denen die Schließfächer rund um die Uhr zugänglich sind.

„Die Nachfrage ist hoch, aber nicht extrem hoch“, sagt Matthias Rive von der Sparkasse Wiesental. Rive führt die Nachfrage auf ein hohes beziehungsweise gestiegenes Sicherheitsbedürfnis der Kunden zum Beispiel vor dem Hintergrund von zahlreichen Wohnungseinbrüchen in der Region zurück. Momentan seien für die Kunden in Maulburg (Geschäftsstelle mit einer beschränkten Anzahl Fächer) und auch in Schopfheim (Hauptstelle, mit einer größeren Anzahl Fächer) jeweils noch einige wenige Fächer frei. Eine Warteliste hat die Sparkasse Wiesental derzeit nicht. Als Vorteil für das Deponieren von Wertsachen im Bankschließfach sieht Rive, dass die Wertgegenstände in Sicherheit sind und der Zugriff nur durch vertraglich vereinbarte Personen möglich ist.

Lutz Pankrath von der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden weist darauf hin, dass die Nachfrage nach Schließfächern seit dem Jahr 2014 kontinuierlich ansteigt. Die Kunden geben an, dass sie die Aufbewahrung ihrer Wertgegenstände an einem sicheren Ort bevorzugen. Dazu zählen insbesondere Safes bei Kreditinstituten. Einbruchserien in der Vergangenheit hätten sie dazu bewogen. Im Übrigen, so Pankrath, sei dies auch ein bundesweiter Trend. Pankrath weist darauf hin, dass noch ausreichend Schließfächer zur Verfügung stehen: in Lörrach, Brombach, Steinen, Kandern, Haagen, Wyhlen und Schwörstadt. In Rheinfelden und Stetten gebe es zudem einen 24-Stunden-Zugang zu den Kundensafes. Eben diesen teilweisen Zugang rund um die Uhr sowie die sichere Aufbewahrung bis 5000 Euro und darüber hinaus Versicherungsmöglichkeiten bis zu 100 000 Euro sprechen laut Pankrath für Schließfächer.

Laut Bernhard Schlageter von der VR-Bank Schopfheim-Maulburg ist die Nachfrage nach Bankschließfächern generell hoch, vermietet wird auch nur noch an Kunden. Die Nachfrage je nach Geschäftsstelle ist schwankend. Die Nachfrage führt Schlageter unter anderem auf die aktuelle Niedrigzinsphase zurück. Die Suche nach einer alternativen Geldanlage führe an Themen wie Gold und anderen Wertgegenständen nicht vorbei.

Zudem wachse die Angst vor Einbrüchen im eigenen Heim aufgrund der seit 2009 steigenden Vorfälle. Wertsachen sollen besonders geschützt werden. In einigen Geschäftsstellen sind keine Schließfächer mehr verfügbar. Als Vorteile für das Deponieren von Wertsachen im Bankschließfach sieht Bernhard Schlageter die Sicherheit vor Diebstählen und allgemein vor Verlust von Wertgegenständen. Außerdem seien die Schließfächer versichert: Die Grundabsicherung gehe bis 2500 Euro; die Versicherungssumme könne jedoch variabel für jedes Schließfach festgelegt werden.

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