Steinen „Zollfrei“ bezaubert das Publikum

Markgräfler Tagblatt
Ein hervorragend eingespieltes Ensemble ist die Gruppe „Zollfrei“, die am Samstagabend in der Reihe „Musik im Garten“ in Steinen auftrat. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Der Verein „Kunst und Kultur in Steinen präsentiert anspruchsvolle „Musik im Garten“

Steinen (hf). Vor vier Jahren am gleichen Ort hießen sie noch schlicht „die Bänd“, am Samstag präsentierte sich die deutsch-schweizerische Formation unter dem Namen „Zollfrei“ im Garten der Gärtnerei Voßkuhl in Steinen.

Mit einem anspruchsvollen Repertoire aus Jazz, Latino bis Rock überwanden die Musiker nicht nur die Grenzen zum südlichen Nachbarn, sondern auch die zwischen verschiedenen Musikstilen. Eines konnte dabei im „Vorbeigehen“ vermittelt werden: guter Jazz und Rock müssen gar nicht laut sein.

Gute Beziehungen muss man den Aktiven von Kunst und Kultur ganz einfach bescheinigen. Nach nieseligem Dauerregen am Samstag riss pünktlich zum Konzertbeginn der Himmel auf, und einige Verwegene meinten sogar die Sonne erkennen zu können. Und es ist den guten Beziehungen des Kulturvereins zu verdanken, dass „Zollfrei“, die inzwischen in der ganzen Region einen hervorragenden Ruf genießen, für ein zweites Konzert verpflichtet werden konnte. So waren denn Zelte und Gewächshäuser im Voßkuhl’schen Garten bestens besetzt, als „Zollfrei“ die Bühne betrat.

Die Formation aus Andreas Adler am Schlagzeug, Ludwig Vieser am Bass, Rainer Krebs am Piano, Wolfgang Fischer an der Gitarre, mit Sängerin Karin Baumhauer, und für dieses Konzert verstärkt durch Karin Baumhauers älteren Bruder an den Congas überzeugte vom Start weg mit musikalisch anspruchsvollen, aber behutsam vorgetragenen Stücken aus Jazz und Rock mit einem starken Latino-Einschlag.

Das hervorragend aufeinander eingespielte Ensemble ließ viel Raum für die Sängerin Karin Baumhauer. Sie ist das Gesicht und die Stimme von „Zollfrei“. Leise, mit viel Ausdruck trägt sie die Stücke von melancholisch bis jubelnd freudig, und legt auch mal einige herbe Rocktöne dazwischen. Der erste Teil war stark bestimmt von Latino-Jazz wie dem Samba „No more Blues“, der „Sky-Lark“ oder „Corcovado“. Aber auch Klassiker wie „Half a minute“ oder „Fifty ways to leave a lover“ fanden beim Publikum begeisterte Aufnahme. Im zweiten Teil wurden die musikalischen „Grenzüberschreitungen“ dann noch deutlicher.

Bei einer ganz eigenen Interpretation des „St. Louis Blues“ glänzte Wolfgang Fischer an der Gitarre mit einem herrlichen Solo, und Ludwig Vieser hatte den Gesangspart übernommen. „Auf vielfachen Wunsch“ präsentierte „Zollfrei“ dann den Jazzrock-Klassiker „Mercy“, dem Karin Baumhauer ein ganz spezielles Sahnehäubchen aufsetzte. In den instrumentalen Schlussteil des Songs setzte sie Heinz Erhardts Gedicht von der Made als Rap hinein. Riesenbeifall auch für Karin Baumhauers Interpretation des Bossa Nova „A Night like this“, bei dem man sich unter Palmen an den Strand versetzt fühlte.

Das hervorragende Musikerlebnis im dichten, verhaltenen Ton wurde von den Zuhörern mit viel Begeisterung und herzlichem Applaus aufgenommen.

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