Tischtennis Angekommen

Die Oberbadische
Ivan Santivanez aus Weil ist der Vorzeigesportler schlechthin der Initiative „TT-Scouting“. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Ivan Santivanez aus Peru wohnt in Weil und spielt bei den Luxembourg Open

„Ivan ist ein Vorzeigesportler bei unserer Initiative TT-Scouting“: Marc Wannagat, einer der Macher des Projekts, ist mächtig stolz auf den inzwischen 21-jährigen Ivan Santivanez aus dem Hochland von Peru, der bei den bei den Luxembourg Open an die Platte geht.

Weil am Rhein. Der junge Mann ist nämlich das beste Beispiel für die Philosophie, die hinter dem TT-Scouting-Projekt (wir berichteten) steht: Sportlichen Talenten aus Südamerika nicht nur sportlich die bestmöglichen individuellen Fördermöglichkeiten zu bieten, sondern gemäß des ganzheitlichen Ansatzes auch privat und in Sachen Beruf und Bildung zu unterstützen.

Ivan kam vor etwas mehr als zwei Jahren aus Peru nach Deutschland, um sich mit Hilfe von TT-Scouting sportlich, aber auch schulisch weiterzuentwickeln. In seiner ersten Saison spielte Ivan – noch ohne Deutsch- oder Englischkenntnisse und ohne jegliche Wettkampferfahrung – in der Bezirksklasse beim ESV Weil.

Inzwischen ist er neben der Tatsache, dass er fließend Deutsch und Englisch spricht, ein „gestandener“ Tischtennisspieler und spielt aktuell in der fünften französischen Liga, der National 1 (vergleichbar mit der Oberliga in Deutschland) beim grenznahen Nachbarverein T.T. Saint Louis.

In Sachen Ausbildung hat sich ebenfalls Erstaunliches getan. Demnächst macht er die Aufnahmeprüfung für ein einjähriges Studienkolleg. Er geht fest davon aus, dass er sie meistert. Danach will er dann in Freiburg BWL studieren.

„Täglich arbeitet Ivan hart und mit äußerster Disziplin daran, seine sportlichen, aber auch privaten Träume zu erfüllen“, sagt Wannagat über den 21-Jährigen. Jetzt wird einer seiner Träume bereits Realität. Von heute an wird Ivan zum allerersten Mal an einem internationalen Turnier des Tischtennis-Weltverbands ITTF teilnehmen, und zwar bei den Luxembourg Open 2017. Im Klartext heißt das: Ivan wird dort zum ersten Mal im Feld der besten Tischtennisspieler der Welt aufschlagen und seine ersten Weltranglisten-Punkte sammeln.

„Mit gefällt eine Menge in Deutschland, man hat viel mehr Möglichkeiten als in Peru und kann einfacher und besser lernen“, erklärt Ivan und ist froh, dass er Ende 2013 den Schritt ins Ausland gewagt hat. Ein bisschen Angst habe er schon vor dem „großen Schritt“ gehabt, sagt er: „Aber auch Lust.“ Es gefällt ihm gut in Weil am Rhein, wo er in einem kleinen Appartement wohnt. Er trainiert beinahe täglich, macht Fitness und betreut auch den Kader-Nachwuchs des ESV. Ebenso trainiert er mit seiner Schweizer Freundin, die in der nationalen Kadergruppe und beim TTC Neuhausen spielt.

Sportlich soll es in absehbarer Zeit in die Nationalmannschaft Perus gehen, zumal er derzeit wohl an Platz drei oder vier liegt. Dann könnte er auch an der WM in Düsseldorf Ende Mai/Anfang Juni mitspielen.

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