Von Uli Nodler Weil am Rhein. Die Tischtennis-Abteilung des ESV Weil hat in den vergangenen großartige Erfolge mit seinen beiden Aktivmannschaften gefeiert. Den vorläufigen Höhepunkt bedeutet nun der Aufstieg der ersten Damenmannschaft in die eingleisige 2. Bundesliga. „Alle freuen sich riesig auf diese Herausforderung“, stimmt auch Serge Spiess, der Sportliche Leiter des ESV, bei einem Pressegespräch in den Chor der Glückseligen ein. Trainer Alen Kovac und das Team mit Neuzugang Vasylieva, Monika Führer, Laura Schärrer, Lilli Eise und Dajana Kovac wissen aber schon, dass sie vor einer Herkules-Aufgabe stehen. „Diese 2. Bundesliga ist richtig stark. Und es ist alles andere als einfach, in diesem Klassefeld zu bestehen. Dennoch bin ich felsenfest davon überzeugt, dass wir eine Chance haben, uns in dieser Liga zu halten. Die Mädchen haben das drauf“, peilt Coach Kovac mit dem Aufsteiger einen Platz zwischen sechs und acht im Neunerfeld an. Etwas einfacher macht es die Tatsache, dass am Saisonende nur der Letzte absteigt. Vom Aufsteigerteam fehlt Rahel Aschwanden. Die Schweizer Nationalspielerin wäre sicherlich im Falle eines Aufstiegs geblieben. Die Nachricht vom Aufstieg des ESV kam einen Tag zu spät. Aschwanden tags zuvor schon beim französischen Zweitligisten TTC Schiltigheim unterschrieben. So musste der Klub reagieren und eine starke Nummer eins verpflichten. Das ist Serge Spiess dann auch gelungen. So wird in der Zweitliga die Ulrainerin Vasylieva Ievgeniia beim ESV an Position eins geführt. Die 25-Jährige lebt in Wien und trainert dort in der weltbekannten Werner-Schlager-Tischtennisakademie. In der vergangenen Saison war Ievgeniia beim bayrischen Zweitbundesligisten Wendelstein aktiv. Wendelstein belegte in der Abschlusstabelle Rang zwei, zog dann aber nach der Saison aus finanziellen Gründen die Mannschaft zurück. „Wir trauen Vasylieva eine Menge zu“, vergibt Spiess Vorschusslorbeeren. Aber auch die übrigen Kaderspielerrinnen sind gut drauf, fiebern der Herausforderung entgegen. Der Traininsgaufwand aller Weiler Zweitliga-Spielerinnen ist enorm. So trainieren beispielsweise Ievgeniia Vasylieva und Lilli Eise täglich. Damit der ESV den Auftritt in der 2. Bundesliga überhaupt stemmen kann, ist eine Sponsoren-Unterstützung unabdingbar. „Wir sind auf jeden Euro angewiesen, damit der Etat auf sicheren Beinen steht. Deshalb sind natürlich weitere Sponsoren höchst willkommen. Zu den Unterstützern zählt auch die Sportstiftung Südbaden. So kann die Zweitliga-Mannschaft den neunsitzigen Kleinbus (gesponsert von der Golzgruppe Binzen) der Sportstiftung Südbaden zu den weiten Auswärtsfahrten nutzen. „Das hilft uns enorm“, betont Serge Spiess. Angesichts der eingereichten Quartals-Ranglistenpunkte ist für Coach Alen Kovac die TTVg WRW Kleve erster Anwärter auf den Titel. Und, wie es der Terminplaner so wollte, bestreitet das ESV-Team am 6. September das erste Saisonspiel in der 2. Bundesliga in Kleve. „Dort werden wir dann sehen, was uns in dieser Liga erwartet“, informiert Kovac. Fünf Spielerinnen wurden vom ESV Weil für die 2. Bundesliga gemeldet. „Vor allem die Auswärtsspiele werden aber lediglich vier Spielerinnen bestreiten. Es ist einfach nicht zuzumuten, dass eine Spielerin wegen eines Doppels 1200 Kilometer oder noch mehr im Auto sitzt“, so Kovac weiter.