Tischtennis Weil schnuppert an der Sensation

Die Oberbadische

Tischtennis 2. Bundesliga: ESV Weil - TSV Schwabhausen 4:6 / Vasylieva schlägt die Chinesin Yang

Was für ein Zweitbundesliga-Match in der Sporthalle der Leopoldschule. Der ESV Weil schnupperte gegen den haushohen Favoriten TSV schwabenhausen an einer Sensation. Das Team aus Oberbayern führte schon 5:1, als die Weilerinnen eine furiose Aufholjagd starteten. Am Ende reichte es gegen die Erstbundesliga-Absteigerinnen nicht ganz. Doch die Zuschauer in der proppenvollen Schulturnhalle waren hellauf begeistert.

Weil am Rhein. „Was haben wir für eine unglaubliche Mannschaft. Die Mädels haben heute sensationell Tischtennis gespielt. Es fehlte letztlich nur ein Quäntchen Fortune, um dem haushohen Titel-Aspiranten ein Pünktchen abzuknüpfen“, strahlte Serge Spiess wie ein Honigkuchenpferd.

Bislang hatte der TSV Schwabhausen die vorhergehenden sieben Meisterschaftsspiele mehr oder weniger problemlos gewonnen. In Weil musste das Überflieger-Quartett richtig malochen, bis der knappe Sieg unter Dach und Fach war. Nicht weniger als fünf der zehn Matches gingen über fünf Sätze. Und schon da bewiesen die ESV-Spielerinnen Stehvermögen und Nervenstärke, gewannen sie doch deren drei.

Schwabenhausens Spitzenspielerin Ting Yang hatte ihre Einzel bislang alle meistens in drei Sätzen gewonnen. Doch in „Geniia“ Vasylieva fand die Abwehrkünstlerin aus dem Reich der Mitte gestern ihre Meisterin. Nachdem Vasylieva gegen Mateia Jeger, Kroatiens Nummer eins und die Nummer zwei des Gastes, knapp in fünf Sätzen den Kürzeren gezogen hatte, legte sie in ihrem zweiten Match noch einen Zahn zu und schlug die sichtlich geschockte Chinesin in fünf begeisternden Sätzen.

Es war für die beiden Ausnahme-Könnerinnen ein Auf und Ab. Immer wieder punktete die ukrainische Nationalspielerin in Weiler Diensten gegen die weit hinter der Platte stehende Yang mit ihrer Vorhand-Peitsche. Es hätte am Ende nicht viel gefehlt und „Geniia“ wäre auf den Schultern ihrer Fans aus der Halle getragen worden.

Aber auch die andern Weiler Spielerinnen wuchsen über sich hinaus. So feierte das Doppel Charlotte Carey/Anna Kirichenko gegen Mateia Jeger/Christina Feierabend einen Viersatzsieg. Weils Spitzendoppel Vasylieva/Lilli Eise musste sich dem TSV-Duo Yang/Maier im Entscheidungssatz hauchdünn mit 9:11 beugen.

So stand’s nach den Doppeln 1:1. In den folgenden vier Matches trumpfte Schwabenhausen auf. Yang bezwang Carey glatt in drei Sätzen, Vasylieva unterlag Jeger, Eise war gegen Maier chancenlos, und auch Kirchenko zog in vier Sätzen gegen Feierabend den Kürzeren. Es schien eine rasche Angelegenheit zu werden.

Pustekuchen: Mit großer Moral und Können kämpften sich die Weilerinnen in die Partie zurück. Nicht nur Ievgeniia begeisterte in ihrem zweiten Einzel, auch Charlotte trumpfte gegen Jeger gewaltig auf. Im Entscheidungssatz setzte sich die walisische Nationalspielerin in der Verlängerung mit 13:11 durch. Ihre Topleistung in der Halle wurde sogar gefilmt. Ein TV-Team aus Wales erstellte nämlich für die heute beginnende EM in Budapest ein Porträt von Carey.

Lilli Eise war am Ende auch guten Mutes. Das Weiler Eigengewächs, die Nummer drei des Teams, rehabilitierte sich für die 0:3-Schlappe gegen Maier mit einem Fünfsatzsieg gegen Feierabend.

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