Das Foto von Ludger Küpper steht neben einer Kerze auf dem Tresen. Wenn die Handwerker frühmorgens in den Betrieb kommen, treten sie ihrem langjährigen Chef gegenüber. Der Dachdeckermeister aus Salach bei Göppingen ist vergangenen Spätsommer bei einem Segeltörn in Kroatien tödlich verunglückt. Er hinterlässt seine Frau Barbara, drei Kinder und einen Handwerksbetrieb mit 40 Mitarbeitern. Barbara Küpper blieb nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes nicht viel Zeit, um die Geschäfte fortzuführen. Das Baugewerbe ist hart und ungemütlich. Dachdecker müssen raus. Bei Wind und Wetter. Aufträge abarbeiten. Als die 51-Jährige allein aus dem Urlaub zurückkam und montagmorgens vor 40 breitschultrigen Männern Details vom Unglück berichtete, blickte sie in bedrückte Gesichter. Selbst in tiefer Trauer begriff die Witwe und nun alleinige Geschäftsführerin, dass diese Männer ihren Chef verloren haben. Für manchen war der kantige Macher wie ein Vater, ein Vorbild allemal. Gemeinsam mit ihren erwachsenen Kindern beschließt Barbara Küpper, im Foyer der Dachwerkstatt sowie am Personaleingang an ihren Mann zu erinnern. 'Acht unserer Mitarbeiter haben Ludgers Sarg getragen', erzählt sie. Eine Bilder-Collage im Zwischenbau erinnert an Beerdigung und Trauerfeier.