Todtnau Alhambra-Gefühle im Gewölbekeller

Markgräfler Tagblatt
Oliver Fabri (Gitarre) und Martin Hess (Kontrabass) beim Flamenco-Jazz Abend des Vereins Kulturhaus Todtnau. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: Flamenco-Jazz Abend in Todtnau mit Oliver Fabro und Martin Hess

Todtnau. Einen musikalischen Höhepunkt setzten Oliver Fabro (Gitarre) und Martin Hess (Kontrabass) beim Flamenco-Jazz-Abend des Vereins Kulturhaus Todtnau im Gewölbekeller des Rathauses. Die beiden Musiker zeigten sich exzellent aufeinander abgestimmt und eingespielt.

In den abwechslungsreichen Kompositionen und Arrangements, die überwiegend aus der Feder von Fabro stammen, sind die tiefen Töne des Kontrabass’ keineswegs nur Begleitung zur Gitarre, sie sind gleichwertiger Bestandteil der Melodieführung und der Improvisationsparts, das Verhältnis der beiden Instrumente wirkt so harmonisch und ausgewogen.

Fabro setzt in seinen Stücken Themen des ländlichen spanischen Lebens um, wie der Tanz der Hirten in der spanischen Provinz Navarra („Fiesta de pastores“) oder das traditionelle Einfangen der Wildpferde in Galizien („Rapa das bestas“). Das hat ihm bisweilen schon den Übernamen „der Spanier aus dem Hotzenwald“ (Fabro über Fabro) eingebracht. Auch persönliche Erlebnisse werden umgesetzt, wie die Eindrücke auf einer Wanderung im Tessin („Sovogno“) oder das Hochzeitsstück für ein befreundetes Paar („La promesa“).

Der klassische spanische Flamenco bildet die Basis der Musik, auch in seinen Untergattungen wie dem Flamenco-Tango, der mit dem argentinischen Tango nichts gemein hat. Im Stil von Paco de Lucia, einem der großen Vorbilder Fabros, werden lateinamerikanische Elemente eingeflochten und jazzig arrangiert. Auch Charly Parker, Bebop-Star der 1950er Jahre, findet mit „My little suede shoes“ Anerkennung.

Der Zuhörer fühlt sich mit der Musik und in der Atmosphäre des Felsenkellers temperament- und stimmungsvoll in die Landschaften Spaniens entführt, Alhambra-Gefühle kommen auf. Mit „Over the rainbow“ als Zugabe und lang anhaltendem Applaus geht ein gelungener und entspannter Musikabend zu Ende.

Dennoch machte sich beim Veranstalter Frustration und Enttäuschung breit: Nur etwa 20 Zuhörer hatten den Weg in den Gewölbekeller gefunden. Zu wenig, um solche Konzerte kostendeckend veranstalten zu können, meint Christoph Buck, im Verein zuständig für Musik und Kleinkunst. Bei den rückläufigen Besucherzahlen sei fraglich, ob die Konzertreihe auf Dauer überhaupt fortgeführt werden könne. Dies sei besonders schade, denn mit den Veranstaltungen im Gewölbekeller macht Todtnau auch kulturell auf sich aufmerksam. Buck bemängelte, dass der Haushalt der Stadt keinerlei Förderung für solche Veranstaltungen vorsehe. Ganz im Gegenteil: Die Stadt würde durch die kostenpflichtige Vermietung des Kellers an den Veranstaltungen des Vereins sogar verdienen, hieß es.

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