Todtnau „Auf die Kirsche, fertig, los“

Markgräfler Tagblatt
Siegfried Brenneis mit seiner zweistöckigen Torte und den drei Jury-Mitgliedern Walter Blust, Franz-Josef Koszinowsky und Armand Maier (von links). Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Schwarzwälder Kirschtortenfestival lockt wieder viele Fans der süßen Versuchung nach Todtnauberg

Todtnau-Todtnauberg (jä). Kirschtorten in allen Variationen waren am vergangenen Sonntag wieder einmal in Todtnauberg zu sehen und zu probieren. Beim sechsten Schwarzwälder Kirschtortenfestival traten 13 Profi-Konditoren in einem Wettbewerb gegeneinander an; im Einsatz waren auch acht Amateure. Und dies unter den Augen einer hochkarätig besetzten Jury, die die Torten nach genau festgelegten Bewertungskriterien beurteilte.

Alfred Boch, Küchenmeister im Hotel „Engel“ in Todtnauberg, gehörte ebenso dazu wie Walter Blust vom Landesinnungsverband, Konditormeister Franz-Josef Koszinowsky und Patissier Armand Maier. Mit den Worten „Auf die Kirsche, fertig, los“ startete Tourismus GmbH-Geschäftsführer Axel Rauch den Wettbewerb, den im Kurhaus viele Fans dieser süßen und für den Schwarzwald typischen Verführung verfolgten.

Bei der Bewertung kam es auf die Optik wie Dekor und Form an, auf das Handwerk wie Arbeitsablauf und Arbeitsausführung sowie auf Geschmack und Geruch von Böden, Sahne und Füllung. Eine Extrawertung gab es für Kreativität, hier siegte Siegfried Brenneis aus Mudau. Er erhielt eine ebenso kreative Schwarzwalduhr, hergestellt von Markus Vienenkötter. Er hatte eine liebevoll dekorierte zweistöckige Kirschtorte gezaubert.

Heidi Keller, die Enkelin von Josef Keller, dem Erfinder der Schwarzwälder Kirschtorte, war eigens nach Todtnauberg gekommen. Das Originalrezeptbuch von Anfang 1900 von Josef Keller, der aus Bad Godesberg stammte, war anlässlich des Kirschtortenfestivals im Kurhaus ausgestellt.

Siegfried Brenneis, der seit dem ersten Kirschtortenfestival dabei ist, erhielt die Auszeichnung „Botschafter der Schwarzwälder Kirschtorte“ für die nächsten zwei Jahre. Auch Kirschtorte im Glas, aus Filz als Nadelkissen oder Eierwärmer und einen „Kirschtorten-Cremant“, gab es bei dieser Veranstaltung.

Unter der tatkräftigen Mithilfe des Todtnauberger Schwimmbadvereins, des Skiclubs, der Jugendtrachtengruppe und der Narrenclique „Beeriwieber“ war das sechste Kirschtortenfestival wieder ein voller Erfolg. Zum Mittagessen spielte die Trachtenkapelle Todtnauberg, und die „Zitronenschüttler“ sorgten zusätzlich für Stimmungsmusik.

Aus der Eifel war Konditor Jürgen Müller zum Wettbewerb in den Schwarzwald gereist. Er stellte seine Torte als schnellster Teilnehmer unter den Profis in nur zehn Minuten fertig und gewann eine der Silbermedaillen. Jüngster Teilnehmer war Alfred Boch junior, der mit seinen 13 Jahren bei den Amateuren Dritter unter den Goldmedaillengewinnern wurde. Auch er machte seine Torte in weniger als den vorgegebenen 20 Minuten fertig und überzeugte die Jury mit einer ganz klassisch hergestellten Kirschtorte. Bereits mit neun Jahren hatte der Sohn von Jury-Mitglied Alfred Boch senior vor vier Jahren am Kirschtortenwettbewerb teilgenommen.

„Das Niveau ist ungefähr gleich hoch wie letztes Mal“, sagte Juror Franz-Josef Koszinowsky, die Teilnehmer würden immer kreativer, doch: „manchmal zu kreativ“, fügte der Konditormeister an, der vor den Wettbewerben vorgeführt hatte, wie die „historische“ Kirschtorte früher ausgesehen hat. Die Auszubildenden, die ebenfalls am Wettstreit teilnahmen, gewannen alle drei an diesem Tag einen „Zuckerkurs“ bei Franz-Josef Koszinowsky.

Einen alten Hasen begrüßte Tourismus Geschäftsführer Axel Rauch unter den Amateuren: Sascha Hotz, sein Vorgänger als Kurgeschäftsführer in Todtnauberg, nahm auch in diesem Jahr wieder an dem Wettbewerb teil. Hotz, der aus einer Konditorenfamilie stammt, hatte dieses Kirschtortenfestival vor zwölf Jahren ins Leben gerufen und holte in diesem Jahr eine der vier Goldmedaillen.

Bei den Profis erreichte Karl-Heinz Held aus Freudenstadt die höchste Punktzahl und erhielt, ebenso wie Siegfried Brenneis aus Mudau eine Goldmedaille. Silber ging an Inge Borchert aus Todtnauberg, Tanja Kautz aus Kollmarsreute, Martin Lempert, Rheinmünster und Peter Konmeyer, Zell am Hamersbach. Bronze: Heinz Bernauer, Andre Heyda, Uwe Wölfle, Steven Frommherz, Ole Schmidt und Domink Hilger. Bei den Amateuren gab es Gold für Lioba Weber, Ursula Vetter, Alfred Boch jun. und Sascha Hotz. Silber: Brigitte Scholl, Norbert Himmelsbach. Bronze: Fabienne Mühl.

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