Todtnau „Demokratie, wie man sie leben sollte“

Markgräfler Tagblatt
Wurden als Gemeinderäte von Bürgermeister Andreas Wießner (ganz links) verabschiedet: Paul Gutmann, Arthur Strohmenger, Christoph Glaisner, Reiner Trojan, Alexander Schlegel, Leonhard Zimmermann, Hans Gelpcke, Arndt Sorke, Gerhard Burgath, Christoph Buck, Helmut Wunderle (von links). Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Verabschiedung langjähriger Gemeinderäte und Ortsvorsteher in Todtnau / Dank des Bürgermeisters

Todtnau (jä). Ein letztes Mal trafen sich die Todtnauer Stadträte kürzlich in der Konstellation, in der sie die letzte Amtsperiode im Gemeinderat zusammensaßen. Mit einem Ausflug ins Vitra Design Museum, einer Hafenrundfahrt in Basel und einem Abendessen im Gasthaus „Hirschen“ in Brandenberg, zu dem auch die Partnerinnen eingeladen waren, wurden die Stadträte verabschiedet.

Für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement für die Stadt Todtnau dankte Bürgermeister Andreas Wießner den scheidenden Räten mit jeweils sehr persönlichen Worten.

Zuvor hatte er ein umfangreiches Zahlenwerk präsentiert, um auch den Partnerinnen, denen er auch ausdrücklich und mit einem Blumenstrauß dankte, einmal zu demonstrieren, über welche Summen im Todtnauer Haushalt in all den Jahren entschieden und wofür die viele Zeit in Sitzungen investiert wurde.

Der Bürgermeister dankte den Gemeinderäten für die konstruktive Zusammenarbeit, es war „eine Demokratie, wie man sie leben sollte“, betonte er. Ein Gemeinderat könne auch eine Stadt blockieren, doch die Anwesenden hätten stets das Beste für die Stadt entschieden, so wie im Amtseid geschworen. Er fand es gut, dass auch Querdenker dabei waren, doch man habe sich immer wieder zusammengerauft und nicht einmal Krach gehabt.

In einer Demokratie seien Kompromisse nötig, man müsse akzeptieren, was die Mehrheit entscheidet. Auch sei es immer leichter, von außen querzuschießen und zu sagen, „die machen alles falsch“, als die Zeit zu opfern und sich selbst im Stadtrat zu engagieren. Die nun verabschiedeten Gemeinderäte könnten ja jetzt von außen beobachten, und er hoffe, dass sie sagen, „die machen das sehr gut“, sagte Wießner mit einem Augenzwinkern.

Für jeden Einzelnen fand Andreas Wießner dann persönliche Worte, und er zählte die zahlreichen Projekte, Ausschüsse und Gremien auf, in denen die Gemeinderäte zusätzlich aktiv waren. Er dankte für harmonische Zusammenarbeit, strukturierte Vorgehensweise oder kreatives Hinterfragen. Er habe auf den reichen Erfahrungsschatz des ein oder anderen zählen können, als er vor 15 Jahren das Amt des Bürgermeisters angenommen hatte, und er dankte für die sachliche und fundierte Auseinandersetzung und die überzeugenden Argumente.

Den verabschiedeten Ortsvorstehern dankte er dafür, dass sie stets die Gesamtstadt mit im Blick hatten, was ihnen sicher manchmal übel genommen worden sei. Auch sei der Spagat zwischen den Wünschen für den jeweiligen Ortsteil und den gemeinsamen Zielen für die Stadt sicher nicht immer einfach gewesen. Auch hier habe immer eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein konstruktiver Austausch stattgefunden. Bevor man zum gemütlichen Teil des Abends überging, zeigte Bürgermeister Andreas Wießner noch eine Aufstellung der Sitzungen und Beschlüsse der letzten Jahre. Insgesamt 4800 Beschlüsse wurden allein zwischen 2004 und heute gefasst, über 700 Sitzungen in den letzten 15 Jahren abgehalten. „Jetzt wissen Sie, wo Ihre Zeit geblieben ist“, würdigte das Stadtoberhaupt einmal mehr das Engagement der Gemeinderäte.

Verabschiedet wurden (in Klammern die Anzahl der Jahre im Gemeinderat): Christoph Buck (zehn), Gerhard Burgath (25, 30 Jahre Ortschaftsrat Todtnauberg), Hans Gelpcke (zehn, fünf Jahre Ortschaftsrat Todtnauberg), Christoph Glaisner (fünf), Alexander Schlegel (fünf, zehn Jahre Ortschaftsrat Muggenbrunn), Arndt Sorke (15), Reiner Trojan (30), Helmut Wunderle (zwölf), Leonhard Zimmermann (20), Paul Gutmann (21 Jahre Gemeinderat, 34 Jahre Ortschaftsrat Schlechtnau, 21 Jahre Ortsvorsteher Schlechtnau) und Arthur Strohmenger (fünf Jahre Gemeinderat, 20 Jahre Ortsvorsteher Todtnauberg). Sie erhielten den Teller der Stadt Todtnau aus Zinn. Afterstegs Ortsvorsteher Fridolin Kunz erhielt ein kleines Geschenk, weil er mit 98,5 Prozent an erster Stelle der „Chartlist“ für Sitzungsteilnahme stand.

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