Todtnau Drei Konzertteile harmonisch vereint

Markgräfler Tagblatt
Engagierter Vortrag­: Der Sprechgesang „Fuge aus der Geografie“ kam gut an. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Chormusik: Johannes-Chor Todtnau bietet mit „Frühlingserwachen“ ein breites musikalisches Spektrum

Draußen regnete es in Strömen, aber das tat dem Konzert des Todtnauer Johannes-Chors unter dem Motto „Frühlingserwachen“ keinen Abbruch. Tatsächlich präsentierte sich dieses Konzert, in dem der musikalische Leiter Herbert Kaiser im Grunde drei einzelne Auftritte harmonisch vereint hatte, als ein Gesamtkunstwerk, in dem Herbert Kaiser mit seinen Sängern einen neuen Maßstab in der Chormusik gesetzt hat.

Todtnau (hf). In drei Teilen stellte der musikalische Leiter den Johannes-Chor, den Gospel-Chor und den Männerchor mit jeweils eigenen musikalischen Schwerpunkten vor und kreierte mit eigenwilligen Höhepunkten ein Konzert, das keine Wünsche offen ließ und vom begeisterten Publikum mit überwältigendem Beifall gefeiert wurde.

Im ersten Teil des Konzerts bewegte sich der Johannes-Chor noch in gewohnten Bahnen. Mit „Der Mai ist gekommen“ und „Horch was kommt von draußen rein“ wurde der (hoffentlich bald) kommende Frühling begrüßt. Doch schon das folgende „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ mit dem gefühlvollen Solo von Uschi Dutschke ließ aufhorchen. So verhalten und innig hat man Goethes Ballade lange nicht gehört. Und „Die Gedanken sind frei“ – inbrünstig vorgetragen vom Männerchor – löste die erste Begeisterungswelle im Publikum aus.

Szenenwechsel. Mit dem zweiten Teil konnte der Gospel-Chor mit einem ganz eigenen Programm nicht nur an Tempo deutlich zulegen, sondern auch die ersten absoluten musikalischen Höhepunkte setzen. Verhalten und kongenial unterstützt von der Band mit Carsten Schulz an den Keyboards, Stefan Rühl am Schlagezeug und Martin Voss am E-Bass, intonierte der Gospel-Chor Traditionals wie „Just a Closer Walk“ oder den Gospel „Why me“ mit Andreas Klauser als Solist. Ein Beifallssturm brach los, als Marga Lederle „Some-where over the Rainbow“ vortrug.

Mit „Baba Yetu“, einer auf Kisuaheli vorgetragenen Interpretation des „Vater unser“, war der musikalische Höhepunkt erreicht. Die Begeisterung im Publikum kannte keine Grenzen und der Chor wurde mit lautem Beifall in die Pause entlassen.

In der Pause erzählte Herbert Kaiser umstehenden Konzertbesuchern: „Jetzt kommen die heißen Nummern.“ Und er hatte nicht zu viel versprochen. Nach dem volksliedhaften Beginn zeigte der Johannnes-Chor, dass er auch bei modernen Titeln ganz souverän zu Hause ist. Mit einem als Kanon inszenierten Swing-Titel „Hey Mr. Miller“ eröffnete der Chor sozusagen ein drittes Konzert, das den beiden ersten Teilen in nichts nachstand. Der Männerchor schmetterte den Shanty „Fire down below“ und danach überraschte Herbert Kaiser seine Zuhörer mit dem Sprechgesang „Fuge aus der Geografie“ von Ernst Toch. Herbert Kaiser selbst, Doris Eble, Marga Lederle und Andreas Klauser trugen den Text über „den Fluss Mississippi, die Stadt Honolulu und den See Titicaka“ mit so viel Begeisterung vor, dass die Stimmung im Saal einen Siedepunkt erreichte.

Mit „Boogie-Woogie“, begleitet von einer Tanzvorführung durch Ingrid und Reiner Kimmig, wurde die gute Laune auf hohem Niveau gehalten. Und die abschließenden Titel „It`s raining men“ und „Barbara Ann“ stellten weiter unter Beweis, dass Todtnau mit Herbert Kaiser und dem Johannes-Chor über ein Ensemble verfügt, das seinesgleichen sucht.

Bereichert wurde das Konzert von klassischen Violin-Stücken – „Ungarischer Tanz Nr.1“ und „Zigeunerweisen“ – für die der Schönauer Violinist Tobias Schlageter, am Klavier begleitet von Carsten Schulz, mit Beifall geradezu überschüttet wurde.

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