Todtnau Ein knochenharter - unverzichtbarer - Job

Markgräfler Tagblatt

Großes Geißenfest zum 20-jährigen Bestehen des Naturpflegevereins Brandenberg-Fahl

Todtnau-Brandenberg (ue). Einen doppelten Grund zum Feiern hatten die Landschaftspfleger von Brandenberg-Fahl. Bei ihrem gut besuchten Geißenfest am Sonntag wurde an die Vereinsgründung vor 20 Jahren erinnert. Am 6. Dezember 1994 fand die offizielle Gründungsversammlung statt, bei der Erich Steck zum ersten Vorsitzenden und Günter Hermann zu seinem Stellvertreter bestellt wurde. Heute leiten Karlheinz Imbery und seine Helfer den Verein. Die engagierten Naturpfleger in den am Fuße des Feldberg gelegenen Ortsteilen Brandenberg und Fahl leisten nicht nur einen knochenharten Job; ihre Arbeit zur Offenhaltung von Natur und Landschaft im viel besuchten Todtnauer Ferienland ist auch für den Tourismus in der Region unverzichtbar.

Nachdem die Anzahl der landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetriebe schon vor Jahren stetig abnahm, machte man sich ernsthaft Gedanken, wie die hoch gelegenen und größtenteils recht schroffen Steilhänge weiterhin zu bewirtschaften sind. So wurde 1982 in Brandenberg eine Ziegenhalter-Gemeinschaft gegründet.

Allerdings war dieser ersten Initiative nur eine kurze Zeit gegönnt. Nach einem ablehnenden Bescheid durch das Regierungspräsidium löste sich die Gemeinschaft bereits ein Jahr später wieder auf. Doch geschlagen gaben sich die Landschaftspfleger in Brandenberg nicht. So brachte Willi Beckert 1993, damals Mitglied im Todtnauer Gemeinderat, erneut den Wunsch nach einer Ziegenherde für Brandenberg und Fahl ins Gespräch. Nachdem die Stadt Todtnau sowie die Weideinspektion in Schönau das geplante Vorhaben befürwortet hatten und schließlich sämtliche behördlichen Hürden genommen waren, stand der Vereinsgründung nichts mehr im Wege.

Bereits im Mai 1994 gab es eine Herde mit 24 Ziegen auf der Hochfläche „Waldschweine“. Heute sind an den Berghängen in Brandenberg und Fahl ausschließlich deutsche Edelziegen als vierbeinige Landschaftspfleger im Einsatz, um rund 70 Hektar Natur sauber zu halten. Getragen wird der Naturpflegeverein Brandenberg-Fahl von elf aktiven Mitgliedern, die sich neben der Ziegenherde auch die damit verbundenen recht schwierigen Arbeiten teilen.

Der Vereinsgründung im Jahr 1994 folgten kurze Zeit später die Eintragung ins Vereinsregister sowie der Bau und die Einweihung des neuen Ziegenstalles sowie 1997 auch das erste Geißenfest in Brandenberg. Ein beliebtes Fest, das am vergangenen Sonntag wiederum eine große Besucherschar anzog. Neben einem unterhaltsamen musikalischen Frühschoppen, gekonnt serviert von Kurt Wagner und seiner Brandenberger Trachtenkapelle, durften sich die Gäste an den kulinarischen Köstlichkeiten, zu denen Gizzi-Rouladen mit Spätzle gehörten, erfreuen. Ebenfalls verwöhnen lassen konnte man sich bei selbst gebackenen Kuchen in der Kaffeestube oder an der Schnaps- und Bierbar. Eine umfangreiche Bild- und Fotoausstellung im Heulager des geräumigen Ziegenstalls gewährte lebendige Einblicke in die Geschichte und Arbeit des Naturpflegevereins.

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