Todtnau Ist „Heidegger-Weg“ belastet?

Markgräfler Tagblatt
Todtnaus zeitweiliger Bewohner Martin Heidegger war ein einflussreicher Philosoph des 20. Jahrhunderts. Gleichwohl ist sein nationalsozialistisches Engagement bis heute Gegenstand kontroverser Debatten. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Monika Schneider fordert Erklärung zum NS-Bezug Martin Heideggers

Wie hält die Stadt Todtnau es mit seinem nationalsozialistisch kontaminierten zeitweiligen Bewohner Martin Heidegger? Diese Frage warf CDU-Gemeinderätin Monika Schneider im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung auf – und betrat damit ein innerhalb der Gemeinde bislang offenkundig völlig unbestelltes Feld.

Todtnau-Todtnauberg (jab). Monika Schneider schlug vor, dass die Straßen-/Hinweisschilder des „Martin-Heidegger-Wegs“ in Todtnauberg durch eine erklärende Tafel ergänzt werden sollten, die auf die Nähe des Philosophen zum Nationalsozialismus verweist und der Weg-Bezeichnung damit eine kritische Einordnung beigibt.

Die Gemeinderätin bezog sich mit diesem Vorstoß auf eine Initiative der Stadt Freiburg, die sämtliche 1300 Straßennamen daraufhin hatte untersuchen lassen, ob sie nach – etwa wegen ihrer Nähe zum NS-Regime – umstrittenen Personen benannt sind. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden vor wenigen Tagen vorgelegt; der Freiburger Martin-Heidegger-Weg gehört zu den zwölf Straßen, für die die Wissenschaftler explizit eine Umbenennung vorschlagen.

Bürgermeister Andreas Wießner zeigte sich von dem Vorschlag Schneiders nachgerade überrascht. Bislang habe er noch keinerlei entsprechende Anfrage beispielsweise von Medien erhalten, sagte Wießner.

Eigene Gedanken zum Thema hat man sich in der Verwaltung bislang offenbar auch nicht gemacht: Was denn gemeint und bezweckt sei mit einer erklärenden Tafel?, zeigte Wießner sich im ersten Moment ratlos und spielte den Ball an die Fraktionen zurück – diese sollen das Thema nun erst einmal intern besprechen.

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