Todtnau Neues touristisches Angebot

Markgräfler Tagblatt
Fotos: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Eröffnungsfeier im Aftersteger Glasbläserhof

Mit vielen geladenen Gästen wurde die Wiedereröffnung des Glasbläserhofs gefeiert. Es glänzt und funkelt im wahrsten Sinne in den Verkaufsräumen, in denen Gläser, Karaffen, Glastiere und Vasen stehen, die die Besucher nach der Eröffnungsfeier in Augenschein nahmen.

Todtnau-Aftersteg (jä). Architekt Herbert Winkler dankte allen beteiligten Handwerkern ganz besonders, die manches Mal bis in die Nacht geschuftet hätten. Das Gebäude habe eine Nutzfläche von rund 1000 Quadratmetern, der Bereich der Glasbläservorführungen sei barrierefrei zu erreichen, ebenso der Restauranteingang, auch eine behindertengerechte Toilette gebe es sowie neue Sozialräume mit Duschen und Aufenthaltsraum für die Angestellten, resümierte Winkler. Eine Million Euro habe er investiert, allein die Einrichtung der vergrößerten Küche habe 100 000 Euro gekostet.

Das Glasmachen sei ein neues Metier, das ihn sehr interessiert habe, sagte Winkler, der auch schon mal bei den beiden Glasmachern „in die Lehre gegangen“ ist und das Traditionshandwerk ausprobiert hat.

Die beiden tschechischen Glasmacher, Radek und Tomas Fischer von der Dorotheenhütte, zeigten die Kunst des Glasblasens, die große Hitze des Ofens schien ihnen dabei nichts auszuzumachen. „Der Ofen hat keinen Ruhetag“, sagte Winkler, deshalb gebe es auch im Glasbläserhof keinen.

Allein im Restaurant, in das die Gäste später zu einem warmen Buffet eingeladen waren, gibt es montags einen Tag Pause. In der Küche sind zwei Köche beschäftigt, im Juli kommt ein dritter hinzu. Mit 15 Festangestellten und fünf Springern sei der Glasbläserhof mit Restaurant der größte Arbeitgeber in Aftersteg, sagte Winkler.

Der 66-jährige freie Architekt, der zunächst das Handwerk des Dachdeckers erlernt hatte, blickte dann noch gleich zehn Jahre weiter. „Dann bin ich 76, und hier auf dem Parkplatz steht ein Low-Budget-Hotel mit 40 Betten auf Stelzen, damit die Busse und Autos darunter parken können“, erklärte er seine Vision.

Geschäftsführerin Diana Ortlieb freute sich, dass so viele Gäste und Gratulanten zur Einweihung gekommen waren. Bürgermeister Andreas Wießner blickte auf die Geschichte des Hauses zurück und wies augenzwinkernd auf ein anstehendes Fest im nächsten Jahr hin, denn 1817 wurde das Gebäude als Wirtshaus gebaut und erstmals erwähnt. Es war Haltestelle der Postkutschenlinie Todtnau-Freiburg, Versammlungen und Amtshandlungen wurden hier vorgenommen, es war 1898 eine Postagentur, bevor es dann eine Bürstenmacherei und Landwirtschaft beherbergte. 1987 übernahm Alexander Ottelinger das Gasthaus „Kupferkessel“ und machte daraus den Glasbläserhof. Heute, fünf Jahre nach der Schließung, gebe es wieder Leben im Haus, und Todtnau habe ein neues und wichtiges touristisches Angebot für Einheimische und Gäste, so Wießner. Afterstegs Ortsvorsteher Fridolin Kunz freute sich ebenfalls sehr über die Neueröffnung.

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