Todtnau Trachtenkapelle brennt ein Feuerwerk ab

Markgräfler Tagblatt
Die Trachtenkapelle Todtnauberg spielte unter anderem Astor Piazzollas Stück „Oblivion“, das mit einem Oboensolo von Alexandra Daubmann veredelt wurde. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: Todtnauberger Musiker traten unter dem Motto „Feuer und Wasser“ auf

Todtnau-Todtnauberg (jä). Sie sind immer für eine Überraschung gut, und sie schaffen es, ihre Zuhörer zu verblüffen und in ihren Bann zu ziehen: Die Musiker der Trachtenkapelle Todtnauberg brannten bei ihrem traditionellen Jahreskonzert am Pfingstsonntag ein wahres Feuerwerk ab.

Thematisiert wurden an diesem Abend im voll besetzten Kurhaus die beiden Elemente Feuer und Wasser. Sowohl das Motto als auch die Musikstücke hatte Kapellmeister Ralph Stellbogen ausgewählt, letztere mit zum Teil sehr hohem Anspruch sowohl an die Musiker als auch an die Zuhörer.

Der Konzertabend begann mit katalanischem Feuerwasser „Ratafia“ von Willy Fransen, gefolgt von „Atlantis“, einem Stück des 30-jährigen Komponisten Alexander Reuber über die sagenumwobene Insel Atlantis, die nach der Sage Platons innerhalb eines Tages im Meer versunken sein soll. Ein schwieriges, beeindruckendes Musikstück, mit einem Klaviersolo von Leonard Schelb, das den Musikern alles abverlangte und dem Dirigenten nach dem genialen, abrupten Ende ein erleichtertes Aufatmen ob des guten Gelingens entlockte.

Einen Landbrand soll das Programmmusikstück „From these Ashes“ von Chuck Elledge darstellen, es beginnt friedlich, dann wird das wütende Feuer mit extremer Lautstärke dargestellt. Viele Percussionseffekte und Flötensoli gab es hier, unkonventionelle Mittel wie raschelnde Tüten, trampelnde Füße oder Vogelgezwitscher irritierten die Zuhörer wohl etwas, die mit leicht verhaltenem Applaus reagierten.

Trompeter Dietmar Schubnell führte durchs Programm und hatte zuvor bereits angekündigt, dass dieses Stück sowohl den Musikern als auch den Zuhörern höchste Konzentration abverlange. Das dann folgende „Pirates oft he Caribbean“, eine der meist gespielten Filmmusiken, sei auch „sauschwer“, wie er augenzwinkernd meinte, doch das Arrangement von John Wasson wurde in Perfektion dargeboten und mit viel Applaus belohnt.

Dass die Trachtenkapelle auch ganz anders kann, demonstrierte sie nach der Pause mit mitreißender, flotter Swingmusik. Nicht nur bei „Rhythm forever“ wippte so mancher Fuß mit. Mit einigen „Gute-Laune-Stücken“ ging es weiter, südamerikanische Klänge erfüllten das Kurhaus und das Oboensolo von Alexandra Daubmann in Astor Piazzollas „Oblivion“ begeisterte die Zuhörer besonders. Ob das kubanische Stück „Gloria Estafette“ oder die witzige Einlage von Drummer Georg Mühl, der als Puerto-Ricanischer Bongospieler mit Perücke und Sonnenbrille gemeinsam mit Sohn Alexander die Hände über die Bongos fliegen ließ – die Trachtenkapelle ist ausgesprochen vielseitig und wandlungsreich und versteht es, das Publikum zu begeistern. Bravo-Rufe und lang anhaltender Applaus veranlasste die Kapelle, als Zugaben – und sozusagen als Kontrastprogramm, wie Ralph Stellbogen meinte – noch zwei Polkas zu spielen.

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