Todtnau Tradition und Fortschritt vereint

Markgräfler Tagblatt
Gerhard Steinebrunner, Ulrich und Heinz Zahoransky, Landesjustizminister Rainer Stickelberger (von links), dahinter Andreas Wießner, Sabine Steinebrunner, Gerhard Burgath, Michael Held (Betriebsrat), Begona Cobas und Christiane Cyperrek (Wahlkreisbüro). Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Firma Zahoransky: Justizminister Rainer Stickelberger zu Besuch / Neues Standbein in Indien

Seit seinem letzten Besuch in der Neubauphase der Firma Zahoransky hat sich viel getan. Entsprechend beeindruckt zeigte sich Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) am Montag bei seiner Stippvisite in dem Unternehmen.

Todtnau-Geschwend (jä). Nach einem Rundgang durch die hochmoderne Fertigungsanlage und einer Firmenpräsentation sagte der Landtagsabgeordnete: „Großes Kompliment an die Firmenleitung, den Betriebsrat und die Mitarbeiter. Hier wird hoch professionell gearbeitet.“ Man merke, dass ein gutes Betriebsklima herrsche, Betriebsrat und Unternehmensleitung gut zusammenarbeiteten und die Mitarbeiter stolz seien, in diesem weltweit agierenden Unternehmen beschäftigt zu sein.

Seniorchef Heinz Zahoransky merkte an, dass es Mitarbeiter gebe, die bereits in der vierten Generation der Familie hier arbeiteten. Man habe gekonnt Tradition und Fortschritt vereint und im ländlichen Raum einen Weltmarktführer etabliert, stellte Stickelberger fest. Zahoransky sei ein Aushängeschild nicht nur für Todtnau und die Region, sondern auch für Baden-Württemberg. Nicht nur von der „riesigen Produktpalette“ zeigte sich Stickelberger beeindruckt, auch vom Niveau der Ausbildung für die verschiedenen Berufsbilder.

Sein Kompliment ging auch an die Stadt Todtnau, und Bürgermeister Andreas Wießner betonte, dass die Verlagerung der Firma aus der Stadtmitte nach Geschwend auch die positive Wirkung gehabt habe, dass im Rahmen der Stadtsanierung auf dem frei gewordenen Gelände neben dem Rathaus sowohl ein Gesundheitszentrum und 20 barrierefreie Wohnungen als auch in naher Zukunft das Besucherzentrum des Biosphärengebiets untergebracht seien.

Vorstand Ulrich Zahoransky fügte an, dass man auch „Die Schwarzwald AG“ genannt werde. Geschäftsführer Gerhard Steinebrunner erklärte, dass man seinerzeit mit dem Neubau einen Schritt vom traditionellen Handwerksbetrieb in eine fortschrittliche Betriebsstätte vollzogen habe. Die Konkurrenz sei groß, gerade auch im asiatischen Raum, weswegen auch das neue Standbein in Indien ein wichtiger Schritt sei, um nah beim Endkunden zu produzieren. In Indien würden neue Arbeitsplätze geschaffen, es gebe keine Verlagerung, sondern im Gegenteil damit auch eine Sicherung der hiesigen Arbeitsplätze.

Der Bürstenmaschinenhersteller ist in vielen Ländern präsent, und Ulrich Zahoransky erklärte, dass die anderen Kulturen durchaus eine Herausforderung an ein mittelständisches Unternehmen darstellten.

Die Aufhebung des Embargos gegen den Iran sei ein wichtiger Schritt gerade auch für den Maschinenbau, sagte Stickelberger zur aktuellen Situation. Zum Schluss stellte der Justizminister mit einem Augenzwinkern fest, dass nicht nur „die Schwobe“ in seinem Bundesland Tüftler seien, sondern gerade auch im Schwarzwald weltweit agierende mittelständische Unternehmen zuhause seien.

Die Zahoransky AG beschäftigt insgesamt 733 Mitarbeiter. 60 Prozent des Umsatzes werden in Europa generiert, gefolgt von 17 Prozent in Asien und 15 Prozent in Nordamerika. Der Umsatz stieg von 54 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 84 Millionen Euro im Jahr 2015.

Die Firma wurde 1902 von Anton Zahoransky gegründet und wird in dritter Generation als Familienunternehmen geführt. In Todtnau werden Bürsten- und Verpackungsmaschinen hergestellt. Produktionsstandorte befinden sich in Todtnau-Geschwend, Freiburg, Rothenkirchen, Spanien und Indien. Service- und Vertriebsstätten gibt es in Chicago, Hongkong, Shanghai, Kobe und Sao Paolo.

Zahoransky ist sozial stark engagiert, unterstützt soziale Projekte in der Region und weltweit und unterhält eine Unterstützungskasse für Mitarbeiter.

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