Todtnau Vielseitig und anspruchsvoll

Markgräfler Tagblatt

Drei-Städte-Konzert: Stadtmusiken aus Todtnau, Schönau und Zell musizierten vier Stunden lang

Geballtes musikalisches Können und entsprechender Ohrenschmaus wurde den zahlreich erschienenen Zuhörern beim „Drei-Städte-Konzert“ im Kurhaus von Todtnauberg am Samstagabend geboten.

Von Ulrike Jäger

Todtnau-Todtnauberg. Die Stadtmusik Todtnau feiert ihr 170-jähriges Bestehen ausgiebig, gab es doch bereits eine Konzertreise nach Irland und zwei Konzerte zuvor. Neben der Jubilarin traten die Stadtmusik aus Schönau und die aus Zell an diesem Samstag auf.

Der Präsident der Stadtmusik, Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner, blickte in 20-Jahres-Schritten auf die Geschichte der Blasmusikkapelle zurück. Von der Feuerwehrmusik über die Gesellenmusik zum Musikverein machte die Stadtmusik ihren Weg und gründete zum 125-jährigen Bestehen 1972 eine Jugendkapelle mit 75 Jugendlichen.

Eine dieser Jugendlichen ist Angelika Steinsdörfer, die an diesem Abend durch das Konzertprogramm der Todtnauer Stadtmusik mit Musikstücken zu historischen Ereignissen führte. Die begann unter der Leitung von Thomas Hierholzer mit dem schwungvollen ungarischen Triumphmarsch „Attila“ von Julius Fucik, begeisterte dann mit „König David“ von Georg Stich und malte düstere Untergangsszenarien in „Asteroid“ von Otto M. Schwarz. Das Stück wurde von Spezialeffekten begleitet, unter anderem von künstlichem Nebel, in dem der in der ersten Reihe sitzende Bürgermeister kurzfristig verschwand.

Weiter ging es mit historischen Momenten wie dem Absturz der „Hindenburg“ und „Gonna fly now“, bekannten Klängen aus den Kinofilmen „Rocky“. Zum Beweis, dass sie auch klassische Blasmusik beherrscht, spielte die Kapelle als Zugabe passenderweise die Polka „Jubiläumsklänge“, und das Publikum klatschte begeistert mit.

Unter der Leitung von Stadtkapellmeister Peter Lastein überbrachten die Schönauer ihre musikalischen Glückwünsche, nachdem ihre Vorsitzende Diana Ruch ein „handfestes“ Präsent an das Todtnauer Vorstandsteam Elena Steck, Norman Steiger und Matthias Wunderle überreicht hatte. Mit bekanntem Temperament dirigierte Lastein die Kapelle durch das anspruchsvolle Konzertprogramm, das die Musiker als Gastgeschenk im Gepäck hatten. Mit der fröhlichen „Overture Alvamar“ begann ihr Konzert mit eingängigen Melodien und teils schwerer Kost, fröhlich moderiert von Yvonne Fiedel, die für ihr Querflötensolo, wie alle Solisten an diesem Abend, viel Applaus bekam. Nach dem nicht nur für die Musiker schwierigen Stück „Volcano“ leiteten die Schönauer mit einem wohlklingenden „Little Mermaid Medley“ über zu südamerikanischen Klängen mit dem 1933 komponierten Lied „Carioca“, mit Samba und Tango-Anklängen, das den Musikern ebenfalls viel Applaus bescherte.

Nach zwei Zugaben unter begeistertem Mitwirken des Publikums machten die Schönauer für die Zeller Stadtmusik Platz auf der Bühne. Hier führte Elke Rupprecht durchs abwechslungsreiche und vielseitige Konzert, das mit der „Zeller Festfanfare“ startete. Der musikalische Leiter der Stadtmusik, Markus Götz, hatte diese eigens zur Einweihung der Zeller Stadthalle komponiert. Mit einem weiteren Stück von Götz, „Montanas del Fuego“, ging es kontrastreich-feurig weiter. Ob „Reiter Marsch“, jazzige Klänge beim „Concerto for Drum Set and Concert Band“, dem bekannten James Bond-Song oder Frank Sinatras Liebeslied „Can’t take my eyes off you“ – die Zeller Stadtmusik bot ein sehr vielseitiges Programm, das mit begeistertem Applaus belohnt wurde, und auch hier wurden zwei Zugaben eingefordert, die dieses „Drei-Städte-Konzert“ um Mitternacht enden ließen.

Der Vorsitzende der Zeller Stadtmusik Thomas Kaiser hatte ebenfalls ein Geburtstagsgeschenk in der Tasche, das zwar eigentlich für Noten gedacht war, aber auch für Getränke ausgegeben werden könnte, wenn das „Geschenkle“ der Schönauer nicht für einen Probenabend reiche, wie Kaiser mit Augenzwinkern anmerkte.

Die Trachtengruppe Todtnauberg hatte die Bewirtung übernommen an diesem Abend, der erst in den frühen Morgenstunden seinen Ausklang fand.

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