Von Swing bis Polka

Zum Frühlingsfest am vergangenen Wochenende hatte der Musikverein Geschwend gleich fünf Musikvereinsorchester verpflichten können.

Todtnau-Geschwend (gd). Nach dem gastgebenden Verein spielte am Samstagabend auch der Musikverein Utzenfeld auf, bevor zum Ausklang nach dem offiziellen Teil ein kleines Ensemble den musikalischen Schlusspunkt setzte. Am Sonntag musizierte zum Frühschoppenkonzert der Musikverein Wiechs, am Nachmittag der Musikverein Fröhnd und zum Abschluss die Feuerwehrmusik Mambach.

Es war beglückend festzustellen, mit welchem Können der Musikverein Geschwend mit „Terra di Montagne“ von Jacob de Haan und mit rhythmischer Präzision in die Welt der Dolomiten - auch mit berückendem Trompetensolo - das Publikum entführte. Doch gleich folgte der „Sprung über den großen Teich“, als Jacob de Haans „The Blues Factory“ mal verträumt, mal mit kurzen Tönen erklang. Mit „The King of Swing“ von Benny Goodman blieb man noch ein wenig in den USA. Doch dann begeisterte der Musikverein mit „Eros Ramazzotti in Concerto“ und führte nach Italien. Doch schon kehrte man wieder zurück in die USA, als „Beach Boys Golden Hits“ ertönten.

Aber auch Südamerika kam klanglich mit „Latin Gold“ zur Geltung. Der „Kometenflug“ von Alexander Pflüger riss noch einmal alle mit, bevor Christian Steiger, Flügelhorn, und sein Bruder Simon, Tenorhorn, als „Lustige Brüder“ von Franz Watz für lockere Stimmung sorgten. Die „Kuschel-Polka“ von Peter Schad bildete den Abschluss des ersten Konzertteils.

Da hatte das Publikum noch Zeit, sich zu überlegen, wie viele Meter zwischen den Hallen in Geschwend und Utzenfeld zurückzulegen sind. Für den besten Schätzer gab es einen Preis.

Bevor der Musikverein Utzenfeld unter seinem Dirigenten Ingo Ganter auftrat, erinnerte der Moderator an die Tradition zwischen den Musikvereinen von Geschwend und Utzenfeld, in der seit 1999 nun schon 22 Doppelkonzerte stattfanden.

Der Musikverein Utzenfeld begann mit „Nessaja“ aus „Tabaluga“ von Peter Maffay und brachte dann als besonderen musikalischen Leckerbissen die vom Schopfheimer Komponisten und Musiker Markus Götz geschaffene Komposition „Adventure“ zu Gehör. Hier bewies die Blaskapelle aus Utzenfeld, dass sie auch „sinfonische Blasmusik“ beherrscht. Der Ansager schlüpfte danach in die Rolle von Udo Lindenberg, bevor dessen Stück „Hinterm Horizont“ erklang. Die Polka „Von Freund zu Freund“ von Martin Scharnagl leitete zur Volksmusik über, die dann durch „A Tribute to Amy Winehouse“ mit einem Rückblick auf deren Leben ergänzt wurde. Der Marsch „Revuezauber“ von Walter Schneider-Argenbühl bewies ebenso die Vielseitigkeit des Orchesters wie „Queens Melody“ des Holländers Jacob de Haan.

Den glanzvollen Abschluss bildete das gemeinsame Auftreten beider Musikvereine, mal mit Markus Böhler, mal mit Ingo Ganter am Dirigentenpult, mit „Dem Land Tirol in Treue“ und einer „Südböhmischen Polka“. Den Abschluss dieses dreistündigen Konzerts bildete - wie so oft - der Marsch „Hoch Badnerland“.