TTC Frickenhausen Pokal-Coup macht TTC Mut für den Ligastart

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Liang Qiu: Nicht mehr für den TTC Frickenhausen im Einsatz Foto: Baumann

Ohne die Tischtennis-Familie Qiu startet der TTC Frickenhausen nach seinem freiwilligen Abstieg in der zweiten Liga in eine neue Ära. Das Erreichen des Pokal-Achtelfinales macht Mut für Auftakt an diesem Sonntag bei Borussia Dortmund.

Frickenhausen - Seit der Vereinsgründung im Jahr 1971 ist Rolf Wohlhaupter Präsident des TTC Frickenhausen. Er hat viel erlebt mit seinem Club. Die Deutschen Tischtennis-Meisterschaften 2006 und 2007 waren die Höhepunkte. Ein Tiefschlag war der sportliche Bundesligaabstieg 2010. Doch die vergangene Saison machte dem 77-Jährigen am meisten zu schaffen: „Das war die schlimmste Runde in der Geschichte des TTC“, sagt Wohlhaupter-Hermann. Obwohl Platz acht zum sportlichen Klassenverbleib gereicht hätte, zog sich der Verein aus finanziellen Gründen aus der ersten Liga zurück.

An diesem Sonntag (14 Uhr) beginnt nun mit dem Spiel bei Borussia Dortmund eine neue Ära in der eingleisigen Zweiten Bundesliga. Eine neue Ära, weil die Familie Qiu nicht mehr für den TTC im Einsatz ist. Jian Xin Qiu hörte nach 23 Jahren als Trainer auf. Er leitet das Butterfly-Trainingscenter in Nürtingen. Ehefrau Chen Hong verließ die Damenmannschaft des TTC sogar während der vergangenen Saison. Die Söhne Dang Qiu (zu Ligarivale TTC Ober-Erlenbach) und Liang Qiu (zum Bundesligisten TTC Grenzau) gingen am Saisonende. Der Hintergrund: Familien-Oberhaupt Qiu war über den freiwilligen Rückzug aus der Bundesliga alles andere als begeistert.

Inzwischen haben sich die Wogen geglättet. „Die Zeit heilt alle Wunden, wir sind wieder in guten Gespächen mit Qiu“, versichert TTC-Manager Jürgen „Max“ Veith. Bester Beweis: Vor dem Pokal-Wochenende hatte Qiu TTC-Trainer Derd Soos Tipps gegeben. Mit Erfolg: Mit drei Siegen – unter  anderem gegen Zweitliga-Titelkandidat TTC Fortuna Passau – qualifizierte sich Frickenhausen fürs Achtelfinale. Voraussichtlich am 11. September geht es daheim gegen Erstligist Post SV Mühlhausen. „Ursprünglich war unser Ziel nach dem Neubeginn der Klassenverbleib“, sagt Veith, doch der Pokal-Coup gegen Passau macht Lust auf mehr: „Vielleicht können wir doch im ersten Drittel landen.“

Der TTC geht mit einem jungen, neu formierten Team ins Rennen. Nur Marton Szita war schon für den TTC im Einsatz. Der Rest sind Zugänge. Der japanische Jugendmeister Kazuhiro Yoshimura kommt erst in der Rückrunde. In der Vorrunde spielt für ihn sein Landsmann Tadakatsu Ikeda am vorderen Paarkreuz, der von Drittligist TTC Bietigheim-Bissingen kam. Für Position zwei ist Filip Zeljko eingeplant, der zuletzt in Österreich spielte. Für das hintere Paarkreuz wurde Alfredas Udra zurückgeholt. Viel verspricht sich der TTC vom Spielsystem der zweiten Liga. Es wird mit Viererteams auf zwei Tischen gespielt, alle Begegnungen werden mit zwei Doppeln eröffnet. Die Vorfreude ist groß. Auch bei Rolf Wohlhaupter-Hermann: „Wir gehören immer noch zu den 20 besten Teams in Deutschland.“

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