Vertragshändler Mit Autohandel lässt sich kaum noch Geld verdienen

Michael Gerster
Der unabhängige Vertragshändler hat es immer schwerer Foto: dpa

Das klassische Autohaus in Deutschland mit angeschlossener Werkstatt gerät immer mehr unter Druck. Grund dafür ist vor allem ein gesättigter Markt. Nur große Händler haben noch eine Chance.

Stuttgart - Das klassische Autohaus in Deutschland mit angeschlossener Werkstatt gerät immer mehr unter Druck. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts für Automobilwirtschaft der Hochschule Nürtingen-Geislingen (IFA), die den Stuttgarter Nachrichten vorliegen.

Demnach ist die Rendite, also das Verhältnis von Gewinn und Umsatz, im vergangenen Jahr auf ein Prozent zurückgegangen. 2011 waren es noch 2,1 Prozent. „Es geht jetzt ans Eingemachte“, sagt Ifa-Chef Will Diez. Er rechnet damit, dass sich die Zahl der wirtschaftlich und rechtlich unabhängigen Vertragshändler in den nächsten fünf Jahren von 7500 auf etwa 4000 reduzieren wird. Grund dafür ist vor allem ein gesättigter Markt – die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren bei etwas mehr als drei Millionen eingependelt.

Überleben werden im Konkurrenzkampf laut Diez vor allem größere Händler, weil sie einen strukturellen Vorteil hätten. Diese können etwa die deutlich gestiegene Modellvielfalt der Hersteller in großen Ausstellungsräumen zeigen, genügend Vorführwagen bereithalten und in größerem Umfang Finanzierungsangebote machen.

Zum Sorgenkind wird auch zunehmend das Werkstattgeschäft – bei vielen Unternehmen bisher die tragende Säule bei der Profitabilität. Da sich die Qualität der Autos stetig verbessert und sie seltener in die Werkstatt müssen, sinkt die Auslastung. 2014 lag sie bei 81 Prozent, ein Jahr zuvor bei 83 Prozent. Gleichzeitig machen komplexe Elektronik und Assistenzsysteme Investitionen notwendig. Händler wie Bernhard Schäufele vom Autohaus Lutz in Stuttgart versuchen gegenzusteuern. „Wir müssen die Kunden an uns binden – ohne qualitativ hochwertigen Service ist das Geschäft vorbei.“

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