Von Ralph Lacher Weil am Rhein. Die Gärtnerei Bosshard, traditionsreicher Erzeugerbetrieb mit der Besonderheit der Lage auf zwei Staatgebieten, hatte  am Sonntag und anlässlich der Inbetriebnahme des neuen Gewächshauses in Otterbach zum „Tag der offenen Tür“ und der darin integrierten Aktion „Gläserne Produktion“ des Fachbereichs Landwirtschaft im Lörracher Landratsamt eingeladen. Bei herrlichem Frühlingswetter war die Resonanz auf die Veranstaltung unter dem Motto „Gut zu wissen, woher unser Essen kommt“ bestens, so dass sowohl die Familie Bosshard wie auch Kreisobstbauberater Klaus Nasilowski von großem Erfolg sprachen. Bei Führungen informierten Seniorchef Franz Bosshard und Junior und Betriebsinhaber Marcel Bosshard indessen die vielen Besucher, darunter überwiegend Familien und auch Gäste aus der Schweiz und dem Elsass, nicht nur über die Erzeugung von frischen Produkten, sondern auch über die hochmoderne Technik, die sich im neu erstellten, 21 000 Quadratmeter großen Gewächshaus für Tomaten- und Gurkenproduktion befindet. In den Gewächshäusern, so vernahmen die Gäste, werden bis zu 900 Tonnen Tomaten verschiedener Sorten und bis zu fast einer halben Million Gurken gezüchtet. Besonders im Tomatengewächshaus ist die Landtechnik beeindruckend. Die Tomatenpflanzen wachsen ohne direkten Kontakt mit dem Untergrund in Kokosmatten-Säcken hinauf bis unter das sieben Meter hohe Glasdach. Rund 100 Mitarbeiter Das ist mit einem thermisch durchdachten Beschattungs- und Belüftungssystem genauso hoch modern ausgestattet wie die Bewässerung- und die Nährstoffzufuhr. Diese erfolgt über ein Rohrsystem, das gleichzeitig als Schienensystem für die Ernte- und Pflegewagen der fast rund 100 Mitarbeiter(innen) der Gärtnerei Bosshard dient. Auch Umweltschutz und Recycling werden groß geschrieben, etwa in der Tatsache, dass sowohl das Wasser für die Bewässerung wie auch das entstehende Kohlendioxid rückgewonnen wird. Auf dem Areal gibt es außerdem ein modernes Blockheizkraftwerk, und anstelle des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes setzt man auf Nützlinge zur Bekämpfung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten. Die Bestäubung in den Gewächshäusern erfolgt mit in Kästen dort ausgebrachten Hummeln. Und das deshalb, so Franz und Marcel Bosshard, weil Hummeln weniger aggressiv sind wie andere Bestäuber-Insekten und daher ein (Zusammen)Arbeiten von Mensch und Insekt nebeneinander besser möglich ist. Zum Thema Pflanzenschutz und Nützlingseinsatz informierte Kreisobstbauberater Klaus Nasilowski an einem Infostand. Natürlich gab es auch die Möglichkeit, die frischen Produkte der Gärtnerei Bosshard – über Tomaten und Gurken hinaus werden rund 20 verschiedene Gemüse- und Salatkulturen angebaut auf insgesamt rund 100 Hektar Fläche – zu kaufen ebenso wie Setzlinge aus Bosshard-Zucht. Aktionen für Kinder wie Bungee-Run und Hüpfburg sowie Bewirtung durch das Bosshard-Team und den Waldkindergarten machten den Aktionstag zur rundum gelungenen Sache.