von Jasmin Soltani Weil am Rhein-Ötlingen. Abwechslungsreich und attraktiv will Initiator Gerhard Hanemann die Freilichtgalerie Art-Dorf Ötlingen halten. Deshalb sollen in diesem Jahr zehn Werke, die Häuserwände und Vorgärten zieren, ausgetauscht werden. Außerdem sollen zusätzliche Exponate hinzukommen und Art-Dorf soll behutsam wachsen. „Auch eine Freilichtgalerie lebt von der Abwechslung“, betont Gerhard Hanemann, der gleich bei der Fassade seiner eigenen Galerie mit dem Auswechseln von Kunstwerken beginnen will. So wartet eine großformatige Collage der Markgräfler Malgruppe „Palette“ um Vesna Brkic aus Efringen-Kirchen vor dem alten Bruchsteinbau auf die Montage. Die neun Bilder der Künstlergruppe sind so auf ein großes Tableau montiert, dass jedes Einzelne jederzeit ausgetauscht und auch durch das Werk eines anderen Künstlers aus der Gruppe ersetzt werden kann. So steht die Collage gleichsam sinnbildlich für die Vielfalt und Abwechslung, die sich der Initiator für das gesamte Art-Dorf wünscht. In diesem Jahr sollen zehn der 60 Bilder und Objekte, die Fassaden und Vorgärten zieren, durch neue ersetzt werden. „Das geht natürlich nur in Absprache mit den Hausbesitzern, außerdem müssen die Werke zu den jeweiligen Anwesen passen“, sagt Hanemann, der bei der Auswahl und Hängung auch mit dem Kulturamt und dem Denkmalschutz zusammenarbeitet. Bereits jetzt hat er eine Reihe von Künstlern auf der Liste, die bereit sind, Werke durch neue zu ersetzen. Manches ist noch am entstehen, anderes bereits fertiggestellt. Aber der Wechsel soll auch neuen Künstlern die Chance geben, sich in der Freilichtgalerie zu präsentieren. Die Warteliste ist lang, weiß Hanemann. Seit der Eröffnung von Art-Dorf im Jahr 2007 mit 23 großen Gemälden an den Hausfassaden und sechs Skulpturen in den Vorgärten, ist die Freilichtgalerie deutlich gewachsen. Inzwischen sind es insgesamt 60 Exponate, die das Dorf als Galerie unter freiem Himmel weithin bekanntgemacht haben und viele Besucher nach Ötlingen locken. Und weil es mehr Bewerber gibt, als Plätze zur Verfügung stehen, will der Organisator die Galerie auch vorsichtig erweitern, ohne den dörflichen Charakter von Ötlingen zu verändern. Insgesamt 70 Werke könnten es am Ende dann sein, sagt Hanemann, der für einen kontinuierlichen Wechsel der Objekte in drei- bis fünfjährigem Rhythmus plädiert. Für die fachgerechte Montage der Werke sorgt ein ehrenamtliches Team um Gerhard Hanemann, zu dem auch sein Bruder Klaus, Rainer Lehmann und Günther Schoch gehören. Einen Überblick über die Bilder, Skulpturen und Installationen gibt ein neuer Flyer, der in einer Auflage von 20 000 Exemplaren erscheinen soll. Auch der Termin für den diesjährigen „Tag der Kunst“, an dem Besucher die Künstler bei der Arbeit erleben können, steht bereits fest: Er findet am 26. Juli statt.