Weil am Rhein Auf dem Campingplatz kommen sie sich näher

Weiler Zeitung
Klaus-Peter Klein und Sandra Trefzer spielen in „Runter zum Fluss“. Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

TAM: Premiere der Komödie „Runter zum Fluss“ mit Sandra Trefzer und Klaus-Peter Klein

Weil am Rhein (pink). Wenn Lebenslust auf Spaßbremse trifft, dann können die Gegensätze kaum größer sein, garantieren aber komödiantischen Spaß. Das Theater am Mühlenrain (TAM), seit vielen Jahren ein Garant für unterhaltsame Komödien, fügte am Freitag- und Samstagabend mit der Premiere von „Runter zum Fluss“ einen weiteren Meilenstein zur Erfolgsserie hinzu.

In der turbulenten und hintergründigen Zwei-Personen-Komödie brillierten Sandra Trefzer als Gabriele-Susanne (Gabi) und Klaus-Peter Klein als Karsten im Campingurlaub in der Provence. Das bestens aufeinander eingespielte komödiantische Traumpaar agierte auf der Bühne des TAM zwischen Zelt, Wäscheleinen, Gaskocher und Campinggarnitur absolut überzeugend und amüsierte das Publikum vollends. Mit flotten Sprüchen und überzogenen Klischees rund um das Mann- und Frausein und natürlich das ewige Thema Liebe, garantierte das Stück von Paul Pinkus bereits herzhafte Lacher.

Aber Trefzer und Klein verkörperten die Figuren von Gabi, als mehrfach abgebrochene Studentin und letztendlich praktizierende Busfahrerin und kettenrauchender Vamp, und Karsten, als dem besonnenen, ruhigen und aufgeräumten Standesbeamten, so authentisch und mitreißend, dass diese Garantie auch tatsächlich umgesetzt wurde. Während Karsten, von seiner Frau Mechtild gerade im Streit verlassen, sich in seiner Ordnungswelt arrangiert und permanent verlegen an seinen Hemdzipfeln rumfummelt und wie als Tick an den Drehknöpfen des Camping-Gaskochers überprüft, ob dieser auch tatsächlich ausgeschaltet ist – „aus, aus, aus!“ - zieht die ebenfalls von ihrem Mann samt Auto und Zelt verlassene Gabi kurzerhand im Zelt von Karsten ein. Sie versucht ihm fortan beizubringen, wie ein richtiger Mann ihrer Ansicht nach zu sein hat.

Reich an Komik unterliegen beide zunächst dem Reiz des jeweils anderen in seiner ureigenen Art und fühlen sich mehr und mehr zueinander hingezogen. Während Gabi versucht, Karsten männlichen Gang, Fluchen und Alkohol anzutrainieren, versucht dieser die sentimentalen Seiten an Gabi herauszukitzeln, und beide kommen sich tatsächlich näher.

Als Manfred, „der Stier“, und Mechthild, die ständig an Migräne leidet, also die Ex-Partner von Gabi und Karsten, sich aus Spanien melden und ihre Rückkehr ankündigen, finden beide zu ihrer eigenen Identität zurück, wenn auch mit verändertem Blick aufeinander und die eigenen Partner.

Gespielt wurde traditionell in alemannischer Mundart, Regie führte Emine Akman. Das Publikum quittierte die grandiose Leistung der beiden Akteure mit stürmischem Applaus – ein ausgesprochenes Lob.

Wer sich diese Komödie nicht entgehen lassen will, hat bei weiteren Terminen am Freitag und Samstag, 15. und 16. September, nochmals Gelegenheit die Aufführungen im TAM zu besuchen, oder sie als Open-Air-Aufführung „Theater uff de Gass“ („Abe am Fluss“) auf dem Rathaushof in Binzen am Samstag, 23. September, zu erleben.

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