Weil am Rhein Auf den Spuren historischer Künstler

Weiler Zeitung
Stadtführerin Sabine Theil (r.) begeisterte am frühen Sonntagabend bei ihrer Führung „Auf den Spuren historischer Künstler“ über 70 Teilnehmer. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Sabine Theil mit einem spannenden und eindrücklichen Querschnitt über frühere Weiler Kunstschaffende

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Über 70 Teilnehmer interessierten sich am Sonntagnachmittag für die Stadtführung, in der Sabine Theil das Leben und Wirken von Künstlern des 19. und 20. Jahrhunderts in den Mittelpunkt rückte. „Es sind Künstler, die hier gelebt oder Motive gefunden haben oder einfach nur in einer besonderen Beziehung zu Weil am Rhein standen”, erläuterte sie die Auswahl.

Die Stadtführung, die sich auf die Spuren historischer Künstler im alten Weil machte, begann im Läublinpark. Seit 1958 ist der ehemals private Garten für die Öffentlichkeit zugänglich, nur das kleine Gärtnerhäuschen, das bis heute geblieben ist, vermittelt einen Eindruck des einstigen Patrizierhauses.

Malermeister Karl Müller, der zuletzt im Besitz des Läublinhofs Anwesens war, war ein engagierter Kunstsammler und Mäzen, der außerdem die Naturbühne als Ort für kulturelle Veranstaltungen geschaffen hatte.

Die weitere Route führte zu markanten Plätzen und dabei entlang verwinkelter Gässchen und kleiner Wege jenseits der großen Verbindungsstraßen. Ihren Vortrag ergänzte Sabine Theil mit viel Anschauungsmaterial, Bildern und Portraits, so dass sich ein lebendiger Gesamteindruck ergab, nicht zuletzt auch durch die unterschiedlichen künstlerischen Interpretationen von Ortsansichten im Laufe der Jahrzehnte. „Manche Eindrücke, Gefühle und Erlebnisse der Künstler lassen sich auch heute noch nachempfinden”, meinte sie.

Teilnehmer begeistert

Sabine Theil erinnerte etwa an die Gedichte, Geschichten und Puppenspieltheaterstücke der Heimatdichterin Helene Zapf, an Adolf Glattacker, der mit den Illustrationen zu Hebels „Schatzkästlein” den Durchbruch schaffte, oder an den Historienmaler Johann Schwörer. Sie berichtete vom Kunstmaler August Bauer, dessen Familie auf einem Anwesen an der Ecke Lörracher Straße bis zum Kirchgässlein lebte, vom „Meister des Pastellstifts” Erwin Bowien, Sohn des ersten Weiler Rheinhafendirektors, vom Malerpoeten und Schriftsteller Paul Hübner, und von Hermann Strübe, Schriftsteller und Maler, der sich den Künstlernamen Burte zulegte.

Das Ende der Stadtführung im ummauerten Gelände des einstigen Schlössli-Anwesens, das heute im Besitz der Familie Ludin und nicht öffentlich wie der Läublinpark ist, brachte die Gruppe erneut an einen Ort mit herrschaftlicher Vergangenheit. Gleichzeitig schlug dort Albert Bürgin, Dozent für Zeichnen und Aquarellmalerei und ehemaliger Schulkunstbeauftragter im Landkreis Lörrach, mit zeitgenössischen Arbeiten den Bogen in die Gegenwart.

Die begeisterten Teilnehmer der Führung erhielten eine reiche Fülle an Informationen und Eindrücken. Sabine Theil formulierte nicht nur einen spannenden Abriss und eindrücklichen Querschnitt der hiesigen – beziehungsweise in irgendeiner Form mit der Stadt verbundenen – Kunstschaffenden in Literatur, Malerei und Theater, sondern verstand es auch, die Neugier auf mehr zu wecken, sei dies durch eine weiterführende Beschäftigung mit der angesprochenen Prosa und Poesie, mit den Biographien und geschichtlichen Zeitspannen, oder durch den Besuch von Ausstellungen. Jene im Stapflehus über August Bauer läuft bis Anfang September, die Ausstellung im Museum am Lindenplatz über Erwin Bowien eröffnet im Oktober.

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