Ihren Einstand als metierbewanderte Informantinnen gaben sie am Sonntag mit zwei Haltinger Exkursionen zu den Kirchen St. Marien und St. Georg, wobei sowohl zuerst die deutsche als auch die anschließende italienische Führung auf reges Interesse stießen. Das war auch höchst verdient, denn die beiden Führerinnen beschränkten sich nicht nur auf bauliche Wesensmerkmale beider Gotteshäuser, sondern hatten auch reichlich Anekdoten und wenig bekannte Details zur lokalen Kirchengeschichte in petto.
Anschaulich schilderte zunächst Rosa Giampapa-Raps – im regulären Erwerbsleben Inhaberin eines italienischen Spezialitätengeschäfts – in der St. Marien-Kirche das mühsame und langwierige Procedere, bis die Planung des katholischen Gotteshauses vom Freiburger Ordinariat endlich abgesegnet war und der Bau nach Plänen von Gregor Schröder anno 1936/37, skeptisch beäugt von der Nazi-Obrigkeit, errichtet werden konnte. Auch den geradezu poetisch schwärmenden Zeitungsartikel über die Kirchenweihe verlas sie im Wortlaut. Alles Wissenswerte über Baustil, Ausstattung, Glocken, Orgel, die Geistlichen und die 14 Kreuzweg-Reliefplastiken von Bildhauer Emil Sutor vermittelte ihr aufschlussreicher Vortrag ebenfalls.