Weil am Rhein Bahnbetriebswerk mindestens bis 2025 gesichert

Weiler Zeitung

Bahnbetriebswerk: Zukunft der Haltinger Einrichtung hängt auch von Elektrifizierung der Hochrheinstrecke ab

Von Siegfried Feuchter

Seit 1912 gibt es das Bahnbetriebswerk (Bw) Haltingen, das einst eine bedeutende Einrichtung im Bahnknotenpunkt Weil am Rhein-Haltingen war. Und mindestens noch bis 2025 ist der Bestand gesichert, wie Bahnsprecher Martin Schmolke in Stuttgart auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte.

Weil am Rhein-Haltingen. Das Bahnbetriebswerk wurde vor mehr als 100 Jahren in Haltingen gebaut, weil seinerzeit die Anlagen neben dem Badischen Bahnhof in Basel zu klein geworden waren. Heute werden noch 19 Dieseltriebwagen der Baureihen 641 und 644, die auf der Hochrheinstrecke verkehren, sowie die Rangierdieselloks, die im Raum Weil am Rhein unterwegs sind, repariert und gewartet. Zur Blütezeit, als Dampf-, Diesel- und E-Loks gewartet sowie Reisezug- und Güterwagen repariert wurden, waren im Bw rund 500 Mitarbeiter beschäftigt, heute sind es noch rund zehn. Die Bahnreform vor einigen Jahren brachte Umwälzungen und hinterließ nachhaltige Spuren.

Die Haltinger Bahn-Einrichtung mit seinen großen Werkstattanlagen bildet laut Schmolke mittlerweile eine Werkstatteinheit mit dem Freiburger Bahnbetriebswerk – insgesamt sind es 50 Mitarbeiter, viele ausgebildete Mechaniker und Elektriker. In Haltingen ist auch ein jederzeit einsatzbereiter Hilfszug stationiert, der immer dann auf der Strecke zwischen Freiburg, Weil am Rhein und Erzingen eingesetzt wird, wenn beispielsweise ein Waggon entgleist oder sich sonst ein Bahnunfall ereignet.

Da die Bahn die jüngste Ausschreibung des Verkehrs auf der Hochrheinstrecke gewonnen hat, ist nach Angaben des Bahnsprechers die weitere Existenz des Haltinger Bahnbetriebswerks gesichert – in jedem Fall mindestens bis 2025. Was danach wird, steht noch nicht fest.

Denn bekanntlich soll die 75 Kilometer lange Strecke zwischen Basel und Erzingen elektrifiziert werden. Das jedenfalls ist erklärter politischer Wille. „Die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke ist ein sehr wichtiger Baustein für ein besseres Bahnangebot im Süden des Landes“, hatte Verkehrsminister Winfried Hermann erst vor einiger Zeit betont. Das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut, der Regionalverband Hochrhein-Bodensee, das Schweizer Bundesamt für Verkehr sowie die Kantone Basel-Stadt und Schaffhausen hatten sich schon im vergangenen Jahr über eine Finanzierung diese Projekts verständigt.

Kommt die Elektrifizierung, wovon auszugehen ist, dann ist noch unklar, wie die weitere Zukunft des Haltinger Bw aussieht. Dann werde der elektrische Bahnverkehr am Hochrhein neu geordnet, heißt es aus Stuttgart. Sicher ist laut Schmolke jedenfalls, dass die sich im Bau befindliche Neubaustrecke der Bahn das Bahnbetriebswerk nicht tangiert.

Übrigens: Im Bahnbetriebswerk, wo bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2012 der Triebwagen 641 auf den Namen „Haltingen“ getauft wurde, haben auch die Eisenbahnfreunde der Freizeitgruppe „Historische Schienenfahrzeuge“ ihr Domizil.

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