In den Flüchtlingsunterkünften in Weil am Rhein ist noch reichlich Platz. Die Notunterkunft in der Danziger Straße 17 kann daher planmäßig zu Ende Oktober geschlossen werden, und die Sanierung der Wohnungen für Senioren beginnen. Von Marco Fraune Weil am Rhein. Bei lediglich 65 Prozent liegt aktuell die Belegungsquote der drei Flüchtlingsunterkünfte. In Haltingen lebten zum zuletzt erfassten Stichtag 31. August insgesamt 148 Flüchtlinge. Hier gibt es aber Plätze für 200 Menschen. Auch an der Altweiler Hauptstraße sind die dortigen 80 Plätze nicht alle belegt. 53 Flüchtlinge stehen zum Stichtag dort als Bewohner auf der Liste. An der Danziger Straße gibt es noch 63 Plätze, aber auch hier leben nur 22 Bewohner. Bei diesen Flüchtlingen handelt es sich um insgesamt sieben Familien. Von denen kommen laut Mai-Kim Lâm, Pressesprecherin des Landratsamts, insgesamt drei Familien nun in die Anschlussunterbringung. Für die anderen vier Familien werde wegen der Schließung nach einer sozial verträglichen Lösung gesucht. „Sie sollen möglichst in der Nähe unterkommen.“ Erst einmal Bestand haben die Flüchtlingsunterkünfte in Haltingen und in Alt-Weil. Für letztere gibt es einen Mietvertrag bis Ende Mai 2018. Dann soll der definitive Abbau erfolgen. Die Unterkunft in Haltingen ist mit einem Mietvertrag bis Ende 2018 versehen – „mit Möglichkeit auf Verlängerung“, erklärt die Sprecherin. Dass es angesichts der rückläufigen Flüchtlingszahlen künftig womöglich nur noch eine statt aktuell noch drei Unterkünfte gibt, will Lâm nicht in Abrede stellen. „Es ist generell denkbar, aber nicht sofort, da wir die Plätze aktuell noch benötigen.“ Wenn die Situation so bleibe wie jetzt, werde man aber schon ernster darüber nachdenken. Aufgrund des Dienstleistungsvertrages mit dem Diakonischen Werk und der Caritas muss der Landkreis an der Personalausstattung für die Betreuung nichts ändern. Dieser ist so festgelegt, dass sich ein Sozialbetreuer um 100 Flüchtlinge kümmert. Danziger Straße 17 wird für Senioren saniert Von Beginn an war die Unterkunft Danziger Straße 17 nur als Übergangslösung vorgesehen. Nun kann der Plan greifen, dass die Städtische Wohnbaugesellschaft die geplante Sanierung von insgesamt 45 Wohnungen umsetzt. Der erste Bauabschnitt hat bereits begonnen, nachdem die zuvor in dem Haus lebenden Senioren in andere Wohnungen gezogen sind – mit der Option, später wieder in das sanierte Haus zurückzuziehen. „Wir hatten Seniorenwohnanlagen zuvor freigehalten, die die bisherigen Mieter umzusiedeln“, erinnert Geschäftsführer Andreas Heiler. Sobald die Flüchtlinge aus den übrigen Wohnungen gezogen sind, werden auch in diesem Bereich der Immobilie die Handwerker zum Einsatz kommen. Neue barrierearme Bäder, ein anderer Grundriss und teilweise neue Balkone stehen auf dem Plan. Auch geht es dann an die maroden Leitungen. Eine energetische Vollsanierung steht ebenso an. Über die Nachfrage nach den Wohnungen macht sich Geschäftsführer Heiler keine Sorgen. Zwar sei der Bedarf bei Senioren nicht so groß wie im Durchschnitt in der Stadt Weil am Rhein, doch auch für diese Mietergruppe gibt es eine Warteliste. Da es sich um sozial geförderte Wohnungen handele, liege der Mietpreis künftig auch bei 5,95 Euro. Wert legt Heiler auch darauf, dass die Wohnbaugesellschaft nicht die Notsituation des Landkreises ausgenutzt habe, die seinerzeit noch dringend nach Unterkünften für Flüchtlinge suchte. So sei die gleiche Miete für die Flüchtlinge wie zuvor für die Senioren zugrunde gelegt worden.