Weil am Rhein (sif). Im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2015 des Eigenbetriebs Abwasser der Stadtwerke, den die Verwaltung gestern dem Finanzausschuss vorlegte, hat Jürgen Valley (SPD) ein Problem angeschnitten, das nicht zum ersten Mal auftrat: Es würden bei Baumaßnahmen für den Haushalt zu viele Mittel angemeldet, die dann nicht umgesetzt werden könnten. Dies hat auch Brigitte Obert, die Leiterin des Rechnungsprüfungsamts, in ihrem Bericht kritisch vermerkt. Denn die Abweichungen gegenüber dem Planansatz betragen bei den Baumaßnahmen des für Abwasserbeseitigungsmaßnahmen zuständigen Eigenbetriebs fast 58 Prozent. Bürgermeister und Stadtkämmerer Rudolf Koger räumte ein, dass dies ein unbefriedigender Zustand sei. Allerdings führte er als Erklärung die Personalnot im Stadtbauamt an. Deshalb könnten seit einiger Zeit nicht alle geplanten Maßnahmen realisiert werden. Koger betonte mit Blick auf den Haushalt, dass jetzt mit den technischen Mitarbeitern durchgesprochen worden sei, was leistbar sei und was nicht, um dadurch genauere Ergebnisse zu bekommen. Wenn es nach Martin Fischer (Grüne) ginge, müssten die Altschulden – der Schuldenstand beim Eigenbetrieb Abwasser der Stadtwerke betrug Ende 2015 noch 26,6 Millionen Euro und damit knapp 600 000 Euro mehr als im Vorjahr – durch die Abschreibungen finanziert werden. Dem hielt jedoch Koger entgegen, dass die Abschreibungen stets gebraucht würden, um neue Investitionen zu finanzieren. Und die Abschreibungen hätten noch nie dazu ausgereicht, so dass der Eigenbetrieb den Rest über Kredite finanzieren musste. Das Wirtschaftsjahr 2015 schloss mit einem Defizit von knapp 148 000 Euro ab. Dies rührt von einem Kursverlust bei einem Schweizer Franken-Darlehen her. Hätte es keine Neubewertung dieses Darlehens gegeben, so Koger, wäre das Betriebsergebnis positiv ausgefallen.