Weil am Rhein Beeindruckendes Schauspiel

Weiler Zeitung
Hatten die Reise zum Schauspiel „Luther“ in Ötigheim gut organisiert: Marlies Lang und Hermann Flensberg. Foto: Bernd Kohler Foto: Weiler Zeitung

Ausflug: Offener Kreis beim Luther-Theater in Ötigheim

Weil am Rhein (bek). Die Person Martin Luthers steht im Mittelpunkt der diesjährigen Feierlichkeiten „500 Jahre Reformation“ – auch auf Deutschlands größter Freilichtbühne im mittelbadischen Ötigheim. Mitten drin auf der mit 4000 Zuschauern wiederum ausverkauften Tribüne waren 87 Freunde des Offenen Kreises der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul aus Weil am Rhein, die ein beeindruckendes Schauspiel aus der Feder von Felix Mitterer verfolgten.

Mit Hunderten von Mitwirkenden vor der Kulisse einer mächtigen, aus (Pappmaché-)Quadern gemauerten Klosterburg samt ausladender Freitreppe, großen Chören, Reiterei, Tanz und opulenter Ausstattung zeichnet das Schauspiel Luthers Weg von seinem Eintritt ins Kloster über den Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche, seine Ächtung als Ketzer und das Versteck auf der Wartburg bis hin zur Hochzeit mit Katharina von Bora während der Bauernkriege 1525.

Dem hitzigen Reformator Luther, hervorragend gespielt vom Schweizer Schauspieler Simon David Grossenbacher, ist es zu verdanken, dass die Bibel ins Deutsche übersetzt wurde und so Millionen von Menschen wieder einen persönlichen Zugang zum christlichen Glauben fanden. Doch die „Lichtgestalt“ Luthers hatte auch Schattenseiten. Da die Juden sich der wieder entdeckten Glaubenslehre des Reformators nicht anschließen wollten, verleumdete und verfluchte er sie auf übelste Art und Weise und ebnete damit den Weg für einen religiös begründeten Antisemitismus, auf den sich später Hitler und die Nationalsozialisten beriefen.

Mit seinen 95 Thesen läutete Luther – unwissentlich – eine Rebellion ein. Auf der Suche nach einem Gott, der die Menschen nicht nur strafend mit den Schrecken des Fegefeuers und der Hölle bedrohte, sondern auch gütig und tröstend für jeden Einzelnen persönlich erreichbar war, wurde Luther zum Sinnbild der Reformation.

Marlies Lang und Hermann Flensberg galt der Dank der mitgereisten Freunde des Offenen Kreises für den mustergültig organisierten Schauspielanlass.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading