Wir machen Anfang des Jahres immer eine Materialsammlung, achten auf Jubiläen und herausragende historische oder auch aktuelle Ereignisse, wie die Tram 8, tragen aber auch die Wünsche und Anregungen zusammen, die entweder aus dem Team kommen oder auch von auswärts an uns herangetragen werden. Dann wird eine Auswahl getroffen. So war es auch im vorigen Jahr, als es um die Programmgestaltung für 2015 ging, dabei haben sich auch die neuen Stadtführer thematisch eingebracht. So kamen zum Beispiel die Führungen auf deutsch und italienisch durch die beiden Haltinger Kirchen zustande oder auch die Führung mit Kindheitserinnerungen über das Leben in der Barackensiedlung Ecke Märktweg/Heldelinger Straße.
Wie bereiten sich die Aktiven auf die Stadtführungen vor und wie viel Zeit brauchen sie dazu?
Das ist ganz unterschiedlich. Die Führung „100 Jahre Gartenstadt“ zum Beispiel war Prüfungsthema der Referentin, das gilt auch für das Thema Barackensiedlung. In der Regel aber sammelt man über lange Zeit das Material zusammen, aus dem man eine Stadtührung zusammenstellen will, recherchiert viel in Archiven, muss vieles überprüfen. Das kann von der Idee bis zur Ausführung auch mal Jahre dauern. Besonders intensiv ist die Vorbereitung dann immer einige Monate vor einer neuen Führung.
Holen Sie sich manchmal auch Rat von externen Experten?
Dafür sind wir immer sehr dankbar. So treffen wir uns für die Kirchenführung in Haltingen demnächst mit einem Fachmann für Grabplatten, der uns neue Erkenntnisse vermitteln will. Auch Gastführer übernehmen mitunter einen Programmpunkt. In diesem Jahr ist es zum Beispiel Ulrich Tromm, ein ehemaliger Geschichtslehrer, der sich im Thema Fluchtversuche in der Kreigszeit auskennt und gemeinsam mit mir eine Führung übernimmt.
Steht schon fest, war kommendes Jahr auf dem Programm stehen wird?
Nein, unser nächstes Treffen dazu findet im März statt. Wir bemühen uns immer, herausragende Ereignisse spannend in das Programm einzubauen, Zusammenhänge aufzuzeigen und dabei auch mal um die Ecke zu denken. Man könnte zum Beispiel das 25-jährige Bestehen des Rhein-Centers aufgreifen, um anhand dessen die Umwandlung der Indus-triebrachen in Friedlingen aufzuarbeiten. Eventuell werden wir den Künstler Rudolf Scheurer, dessen Werke auch im Stadtbild zu sehen sind, einladen. Außerdem werden wir uns auch für 2016 Gedanken über die Fortbildung unserer Mitglieder machen.
Woher kommen die Teilnehmer bei den Stadtführungen?
Hauptsächlich sind es Einheimische aus Weil am Rhein und dem gesamten Dreiländereck, die sich angesprochen fühlen. Gerne buchen aber auch Gruppen aus Vereinen und Firmen eine Stadtführung.
Wie groß ist mittlerweile das Team der Stadtführer?
Nach den Neuzugängen des vorigen Jahres sind wir 20 Stadtführer. Der Zuwachs war auch wichtig, schließlich fand die erste Stadtführerausbildung im Jahr 1996 statt und das Team wurde mit der Zeit immer älter.
u Anmeldungen und weitere Infos über Stadtführungen unter Tel. 07621/79641 bei Sabine Theil und unter Tel. 07621/704413 bei der VHS.