Besucherzahlen beste Rückmeldung

Von Adrian Steineck

Die Jugend- und Kindereinrichtung (Juke) Haltingen erweist sich im dritten Jahr ihres Bestehens als Erfolgsmodell. Im Zuge der Feier zum kleinen „Jubiläum“ Anfang Februar haben sich die Besucherzahlen im vergangenen Monat nahezu verdoppelt. 850 Besucher nutzten die Räumlichkeiten im Bromenackerweg 17 im vergangenen Monat, um sich mit Freunden zu treffen, zu kochen und ihre Freizeit zu genießen.

So hatte Verena Eyhorn denn auch allen Grund zur Freude. Der vergangene Monat habe mit Freitagabenden, in denen 70 Besucher gleichzeitig in der Juke waren, das Team zwar mitunter an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gebracht. „Die besten Rückmeldungen sind aber natürlich solche Besucherzahlen“, sagte die Sozialarbeiterin, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Grit Lüthge während der Öffnungszeiten vor Ort ist. Verstärkt wird das Team der Dieter-Kaltenbach-Stiftung aus Lörrach noch bis August von Johanna Greve, die in Haltingen ihr freiwilliges soziales Jahr (FSJ) absolviert.

Ganz so viele Besucher waren es beim offenen Treff ab acht Jahren, der immer mittwochs angeboten wird, letztens zwar nicht. Doch bereits bevor um 14 Uhr die Türen geöffnet wurden, kamen die ersten Besucher, die sich als Stammgäste zu erkennen gaben. „Ich bin eigentlich immer da außer dienstags“, meinte ein zehnjähriger Junge. Dienstags gehört er aus einem naheliegenden Grund nicht zu den Juke-Besuchern, wie er erklärt: „Dann ist Mädchentag, und ich bin ja schließlich kein Mädchen.“ Gefragt, was ihr an der Juke denn so gut gefalle, dass sie immer wieder hier herkommt, brachte es die achtjährige Sarah auf den Punkt: „Mir gefällt eigentlich alles hier.“

In der Tat laden die hohen, lichtdurchfluteten Räume zum Wohlfühlen ein. Ein großes Sofa, von den Kindern und Jugendlichen aus Paletten gebaut, dient als Gelegenheit zum Sitzen und Reden, am Tischkicker lassen sich mit viel Herzblut Turniere austragen. An der Playstation gibt es eine Fußballsimulation, im Nebenraum können die Besucher ihre Fertigkeiten beim Billard oder dem Airhockey erproben. Wen es nicht drinnen hält, der kann den Campus der benachbarten Hans-Thoma-Schule mit Spiel- und Fußballplatz nutzen, wer seine Hausaufgaben machen, eine Bewerbung schreiben oder einfach mal seine Ruhe haben möchte, für den gibt es Rückzugsräume.

Generell soll die Juke für die jungen Gäste ein Ort sein, an dem sie auch einmal ihre Grenzen austesten können, wie Verena Eyhorn das Konzept umreißt. „Sie müssen in der Schule meist lange genug stillsitzen.“

Ohne Regeln geht es freilich auch in der Juke, die vorwiegend von jungen Leuten aus Haltingen, aber auch aus den anderen Weiler Ortsteilen sowie aus umliegenden Gemeinden wie Efringen-Kirchen besucht wird, nicht ab. Entwickelt wurden diese gemeinsam mit den Besuchern, wie generell die Partizipation und das Verantwortung übernehmen mit zum Konzept gehören. So halfen die jungen Leute bei der Gestaltung der Räume mit. Einen Abend in der Woche gestalten zudem immer dienstags die beiden Jugendwarte Sidar Aytac (18) und Ahmet Yasar (18).

Die Treffs für verschiedene Altersgruppen sind kostenlos, ebenso die wöchentlichen Koch- und Backangebote. Lediglich wenn Ausflüge anstehen, ist ein Unkostenbeitrag fällig. Wer die Juke besuchen will, kann dies während der Öffnungszeiten tun, eine Terminvereinbarung ist lediglich erwünscht, wenn montags von 17 bis 19 Uhr Vertreter der Jugendagenturen Hilfe bei der Jobsuche und dem Übergang von der Schule zum Beruf anbieten.

Das Neben- und Miteinander der verschiedenen Altersgruppen funktioniert dabei problemlos, wie Verena Eyhorn weiß. „Da spielen auch mal 13- oder 14-Jährige mit den jüngeren Besuchern.“

Offenbar haben sich alle Besucher das zu Herzen genommen, was auf einer von den Jugendlichen gestalteten Wand über dem Palettensofa neben Slogans und bunten Logos steht: Toleranz. Sicherlich eine der schönsten Rückmeldungen für Verena Eyhorn und das übrige Team ist ein Bild, das eine Besucherin gemalt hat und auf dem steht: „Ich liebe Euch.“

Die Jugend- und Kindereinrichtung (Juke) in Haltingen, Bromenackerweg 17, hat montags bis freitags ab 14 Uhr geöffnet. Neben dem Kids-Treff von acht bis elf Jahren (montags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr) und dem Teenie-Treff von zwölf bis 15 Jahren (montags von 16 bis 18.30 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr) gibt es spezielle Mädchen- sowie Jungs-Tage und Sport- sowie Kochangebote. Kontakt unter Tel. 07621/686 97 23 und im Internet unter www.jugendagenturen.de.