Weil am Rhein Bindeglied für die Jugend

Weiler Zeitung

Abschied: Reza Begas hört als Weiler Stadtjugendpfleger auf / Prägende Momente

Von Saskia Scherer

Nach rund zweieinhalb Jahren als Stadtjugendpfleger in Weil am Rhein hört Reza Begas Ende des Monats auf. Hauptgrund ist, dass er wieder mehr Zeit mit seiner Familie verbringen will.

Weil am Rhein. Da er in Freiburg wohnt, bleibe jeden Tag viel Fahrtzeit auf der Strecke. „Meine Kinder haben mir nahe gelegt, dass ich doch wieder mehr Zeit für sie haben sollte“, erzählt Begas im Gespräch mit unserer Zeitung. Er wird nach seinem Weggang eine Stelle als Jugendreferent in Waldkirch antreten, was nur eine Viertelstunde von Freiburg entfernt liegt.

Nach Weil am Rhein kam er damals, weil er hier im Jahr 2013 im Rahmen seines Studiums ein Praktikum absolvierte. Als dann die Stelle des Stadtjugendpflegers ausgeschrieben war, bewarb er sich und fing im April 2015 an.

Er habe während seiner Tätigkeit die „vielfältige Jugend in Weil“ sehr geschätzt, aber auch die „tollen Aktionen“, die für Jugendliche angeboten werden, sowie den großen Rückhalt, den er von der Verwaltung erfuhr. „Ich hatte hier alle Möglichkeiten, Projekte zu verwirklichen“, lobt er. Einer der Höhepunkt sei die Ferienaktion „Ziemlich beste Freunde“ gewesen. „Es gab aber unheimlich viele Augenblicke, die einen geprägt haben“, fasst er zusammen.

Zu seinen Aufgaben gehörte die Koordination und Leitung der Kinder- und Jugendarbeit mithilfe seines Teams, zu dem etwa Mitarbeiter der Dieter-Kaltenbach-Stiftung gehören. „Ich war ein Ansprechpartner für die Jugendlichen, was auch sehr stark von ihnen in Anspruch genommen wurde – da hat sich ein guter Draht entwickelt“, freut er sich. Einmal in der Woche gab es außerdem das offene Weiler Jugendcafé.

So vielfältig wie die Jugendlichen an sich seien auch ihre Probleme. „Das reicht von Zukunftsängsten, Beruf und Ausbildung über häusliche Gewalt bis hin zu Liebeskummer oder Problemen mit Freundschaften.“ Gemeinsam mit seinen Schützlingen habe er dann Lösungsansätze entwickelt oder – wenn er nicht mehr weiterhelfen konnte – sie an die entsprechende Stelle vermittelt.

Zudem habe er sich auf die Fahnen geschrieben, als Bindeglied zwischen Jugend und Rathaus zu fungieren und Lobbyarbeit zu betreiben. „Das hat hervorragend funktioniert“, betont er. Er sei stets auf offene Ohren gestoßen. „Es gab nie eine Situation, in der einer der Verantwortlichen keine Zeit hatte“, erzählt Begas.

Auch Migration sei definitiv ein Thema gewesen. „Ich sehe das als großen Vorteil und große Bereicherung“, meint der Stadtjugendpfleger. Aber die ausländischen Jugendlichen hätten auch mit großen Problemen zu kämpfen – gerade, was das Thema Ausbildungssuche angeht. „Es ist einfach schwieriger.“ Umso schöner sei es, dass es auch Unternehmen gebe, die sich offen zeigen.

Zur Nachfolge für den Posten des Stadtjugendpflegers laufen derzeit noch Gespräche, weiß Begas. Man sei aber zuversichtlich.

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