Weil am Rhein (sif). Eine Bombendrohung gegen das Rhein-Center hat am Samstagnachmittag über 130 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Schweizer Grenzwache und DRK in Atem gehalten. Nach über drei Stunden konnte der Großeinsatz, bei dem nach Angaben des Marktkaufs weit über 6000 Menschen evakuiert worden waren, beendet werden. Die angeblich im Marktkauf deponierte Bombe konnte nach eingehender Durchsuchung des gesamten Centers durch zwei Sprengstoffspürhunde und Polizeikräfte nicht gefunden werden. Ob ein Zusammenhang mit einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Tankstelle in Eimeldingen und einem zuvor begangenen Autodiebstahl besteht, kann die Polizei noch nicht sagen. Ganz ausschließen wollte sie aber ein solches Ablenkungsmanöver auch noch nicht. Da die Straßen rund um das Rhein-Center großräumig gesperrt wurden und auch der Friedlinger Zoll nicht mehr passierbar war, entstand in Weil am Rhein ein Verkehrschaos. Auch die Dreiländerbrücke wurde gesperrt. Folgendes hat sich abgespielt: Gegen 14.30 Uhr ist am Samstagnachmittag bei der Polizei ein Anruf eingegangen, bei dem ein Mann mit osteuropäischem Akzent mitgeteilt hat, dass er im Marktkauf in Friedlingen eine Bombe abgelegt habe. Die Polizei verständigte daraufhin sofort den Sicherheitsdienst des Marktkaufs. Der stellvertretende Marktleiter Bernd Kirarslan reagierte schnell und löste die Alarmanlage aus. Die zu dem Zeitpunkt sich im Center befindlichen „weit über 6000 Menschen“ (Schätzung des Vize-Marktchefs) sowie die 200 Mitarbeiter des Marktkaufs wurden auf deutsch und französisch aufgefordert, das Rhein-Center zu verlassen. Innerhalb von nur zehn Minuten war das Center weitgehend geräumt, ebenso das Parkhaus. Dann begann die aufwendige und anstrengenden Suche nach der angeblichen Bombe. Zwei Sprengstoffspürhunde, einer von der Schweizer Grenzwache, durchkämmten den Marktkauf bis in den letzten Winkel, während die Polizei die übrigen Räume des großen Gebäudekomplexes mit 55 Geschäften, Hotel, Kino und Fitnessstudio auf mehreren Etagen durchsuchten. Auch die Feuerwehrleute beteiligten sich an dieser groß angelegten Aktion, wobei sie später die Polizei noch beim Verkehrsdienst unterstützte. Gegen 17.30 Uhr, also nach rund drei Stunden angespannten Wartens, konnte die Polizei Entwarnung geben, wie deren Sprecher Dietmar Ernst mitteilte. Zunächst durften die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder nach diesen aufregenden Stunden an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, ehe kurz vor 18 Uhr wieder der Geschäftsbetrieb aufgenommen wurde. Dann konnten auch die vielen ausharrenden Menschen rund um das Center wieder hinein und auch ihre Autos aus dem Parkhaus holen. Bei dem Großeinsatz waren rund 30 Polizeikräfte, auch Weils Revierchef Claus Weibezahl, sowie 53 Feuerwehrleute von den Abteilungen Stadt und Haltingen unter der Leitung des Kommandanten Klaus Gempp und seines Stellvertreters Hubert Strohmeier zugegen. Hinzu kamen 55 Rettungskräfte des DRK unter der Leitung von Knut Nabbefeld und der Leitenden Notärztin Dr. Nicole Wißmann. Das DRK hatte am frühen Abend, als noch nicht feststand, wie lange die Aktion andauern würde, Zelte aufgebaut und die wartenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rhein-Centers hinter dem E+H-Gebäude verköstigt und ihnen nach Bedarf wärmende Decken gegeben. . Schon während des Großeinsatzes machte die Vermutung die Runde, ob diese Bombendrohung nur ein Ablenkungsmanöver sei und im Zusammenhang mit einem Autodiebstahl in Haltingen kurz vor 16 Uhr und einem kurz darauf erfolgten bewaffneten Raubüberfall auf die Aral-Tankstelle in Eimeldingen steht, bei dem Schüsse fielen und Bargeld erbeutet wurde (siehe auch Bericht auf der Seite Rebland). Bestätigen konnte dies Polizeisprecher Ernst nicht, aber auch nicht ganz ausschließen.