1224 Häuser und Wohnungen entlang der Bahnlinie in Haltingen und Weil am Rhein haben Anspruch auf passiven Schallschutz. Der Lärmschutz spielte beim jüngsten Runden Tisch der Bahn eine zentrale Rolle. Dabei ging es auch um die Gestaltung der bis zu fünf Meter hohen Lärmschutzwände. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. In mehrere Abschnitte sind die in Haltingen und Weil am Rhein geplanten Lärmschutzwände zwischen Nordwestumfahrung und Höhe Obelisk-Kreisel unterteilt: die ersten drei Abschnitte sind 887 Meter, zwei weitere 217 und 297 Meter lang, wie die Planerin Katja Essig informierte. Die Wand wird auf der Westseite aus Beton sein, während sich auf der Ostseite Aluminium- und Betonschutzwände abwechseln. Für die Wirkung des Schallschutzes macht es laut Projektabschnittsleiter Georg Hell keinen Unterschied, ob Beton oder Aluminium verwendet wird. Ohnehin absorbiert nur die Innenseite den Schall. Es seien optische Gründe, die zur Verwendung der unterschiedlichen Materialien geführt haben. Die Stadt hat nämlich, wie Bürgermeister Christoph Huber verdeutlichte, im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens darauf gedrängt, dass zumindest in der Ortsmitte Betonschallschutzwände errichtet werden, damit diese ansprechend gestaltet werden können. „Trostpflastersockel“ nannte dies Huber im Blick auf die abgelehnte Tieferlegung der Trasse. Das Land wird 700 000 Euro zur Gestaltung beisteuern. So kann sich die Bahn beispielsweise bei der Festhalle eine Schallschutzwand mit einem Sportpiktogramm vorstellen, auf einer anderen bei der Heldelinger Eisenbahnüberführung ein Wortspiel mit Bezug zu Haltingen, etwa „Halt – Haltingen“ oder größere Wandflächen, auf der Graffiti-Künstler ihre Kreativität beweisen können. Pflanzen und Bäume entlang der Schallschutzwände, die in Haltingen und in Weil fünf Meter hoch werden, seien selbstverständlich, wie Essig verdeutlichte. Im März kommenden Jahres soll in Haltingen auf der Westseite begonnen werden, auf die Stützwand die ersten hochabsorbierenden Elemente zu errichten. Bis zum August 2016 soll die fünf Meter hohe Wand West 1 fertig sein. Im Oktober ist in Otterbach mit dem ersten Bauabschnitt der Otterbacher Lärmschutzwand begonnen worden. Die 554 Meter lange und drei Meter hohe Lärmschutzwand dieses Abschnitts soll bis Mitte 2016 fertiggestellt sein. Auf Schweizer Seite in Richtung Süden kann die Bahn noch nicht tätig werden, weil das Planrecht noch fehlt. Was den passiven Lärmschutz (Einbau von Schallschutzfenstern) angeht, haben 1224 Häuser Anspruch auf passiven Schallschutz. 590 Wohnungen wurden laut Hell begutachtet, wobei 398 Gutachten bereits fertig sind. Die Gutachter kamen zu dem Ergebnis, dass 240 Objekte keinen Anspruch auf Umsetzung von passiven Lärmschutzmaßnahmen haben. Auch haben einige Mieter und Eigentümer dieser Wohnungen von sich aus darauf verzichtet. 110 Vereinbarungen wurden bislang mit der Bahn geschlossen, so dass für diese Wohnungen Firmen beauftragt werden können. Bis Ende Oktober nächsten Jahres sollen alle Gutachten fertiggestellt sein.