Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Die Entscheidung ist gefallen: Die Cemagg als Sieger eines europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs soll am Europaplatz ein Einkaufs- und Dienstleistungscenter mit einer Verkaufsfläche von 16 500 Quadratmetern bauen. Rund 60 Shops sind vorgesehen, außerdem Gastronomiebetriebe, ein Parkhaus mit 550 Stellplätzen und eine Kindertagesstätte. Ob das 70-Millionen-Projekt unter dem Namen „Dreiläder-Galerie“ realisiert wird, hängt nun von einem Bürgerentscheid im März ab. Der Gemeinderat hat sich in nichtöffentlicher Sitzung am Dienstagabend für den Verkauf des rund 10 000 Quadratmeter großen Hangkanten-Grundstücks an die Cemagg mit Sitz in Hamburg ausgesprochen. Die Bilfinger Real Estate ist Partner der Cemagg. Fünf Shoppingcenter in Deutschland, alles relativ kleinere Center in Innenstädten, wurden bislang realisiert. Gestern Nachmittag stellten Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, Bürgermeister Christoph Huber sowie von der Cemagg Carolina F. Veith und Geschäftsführer Andreas Thielemeier den Siegerentwurf  vor, der von dem international tätigen, auf Shoppingcenter spezialisierten Architekturbüro Chapman / Tayler aus London geplant wurde. Wird das Projekt umgesetzt, rechnen die Verantwortlichen mit einer Planungs- und Bauzeit von zweieinhalb Jahren. Cemagg hat sich eigenen Angaben zufolge auf die Entwicklung von Shoppingcentern konzentriert, die in die Innenstädte integriert sind. Deshalb sei die Öffnung der „Dreiländer-Galerie“ zur Weiler Innenstadt ein wichtiges Anliegen gewesen, betonte Carolina Veith. Das mit viel Glas und einer besonderen Fassade (eine perforierte Metalpaneele mit unterschiedlichem Transparenzgrad) sieht zwei Eingänge vor: Zum einen einer im Bau auf der Tram-Wendeschleife, wobei die Tram um das Center herumfährt; zum andern gibt es einen zweiten neben dem Rebhus in Verlängerung des Durchgangs zum Rathausplatz. Es ist ein geschwungener Bau mit drei Etagen und viel Schaufensterfronten geplant. Auf der zwischen Rebhus und Insel vorgelagerten Fläche soll es einen größeren Platz mit Gastronomiebetrieben und „viel Aufenthaltsqualität“ geben. Sämtliche Zufahrten erfolgen über die B 3 ins Parkhaus im Untergeschoss, das bewirtschaftet werden wird. Cemagg will in dem Center internationale Marken etablieren, die es bislang in Weil am Rhein noch nicht gibt. Neben Ankermietern sind zwischen 50 und 60 Shops geplant. Dabei sollen laut Veith neben Filialisten auch regionale und lokale Firmen zum Zug kommen. Entscheidend sei der Mix, wobei eine Zusammenarbeit mit dem Weiler Einzelhandel angestrebt werde, verdeutlichten Veith und Thielemeier. Sowohl Oberbürgermeister Dietz als auch Bürgermeister Huber waren von der architektonischen und städtebaulichen Lösung des Cemagg-Entwurfs angetan und sprachen übereinstimmend von einem Akzent.