Weil am Rhein Chance für Tramverlängerung

Weiler Zeitung

Finanzierung: Koger verhandelt mit Verkehrsministerium / Verhaltener Optimismus

Von Siegfried Feuchter

Wie groß sind die Chancen, eine Tramverlängerung von der Friedensbrücke bis zum Läublinpark realisieren zu können? Bürgermeister Rudolf Koger, der in Gesprächen mit dem Verkehrsministerium wegen eines Millionen-Zuschusses ist, wagt noch keine Prognose. Gleichwohl äußert er sich verhalten optimistisch.

Weil am Rhein. Da eine Tramverlängerung durch die Weiler Hauptstraße bis zum Läublinpark laut einer Berechnung mit Kosten zwischen 18 und 20 Millionen Euro verbunden ist, kann Weil am Rhein dieses Wunschprojekt nicht allein finanziell stemmen. Wenn Land und Schweizer Bund sich nicht beteiligen, so hat Oberbürgermeister Wolfgang Dietz schon von Anfang an klar gemacht, dann wird es in absehbarer Zeit nichts mit einer Tramverlängerung.

Der Landkreis Lörrach hat seine Zusage, sich mit einer Million Euro an dem Projekt zu beteiligen, an die Bedingung geknüpft, dass auch das Land Baden-Württemberg mitzieht. Für die grenzüberschreitende Tramlinie 8 von Basel nach Weil am Rhein hatte das Land knapp zehn Millionen Euro beigesteuert. In ähnlicher Größenordnung bewegt sich auch dieses Mal die Erwartungshaltung der Stadt Weil am Rhein.

Bürgermeister Koger verweist im Gespräch mit unserer Zeitung auf die erforderliche Wirtschaftlichkeitsberechnung. Der Faktor müsse in jedem Fall über 1,0 liegen, damit Land und Schweizer Bund einer Zuschussgewährung nähertreten. Diese Hürde dürfte jedoch kein Problem darstellen, denn bei der Tramlinie 8 Basel-Weil lag der Faktor im Zusammenhang mit Kostenrelation im Vergleich zum Einsparungspotenzial bei 1,6.

Die Stadt Weil erwartet vom Schweizer Bund wieder eine finanzielle Beteiligung in Höhe von 50 Prozent der Investitionskosten, was neun bis zehn Millionen Euro entspräche. Zwischenzeitlich hat sich die Praxis insofern geändert, dass auch die Planungskosten mit bezuschusst werden.

Eine Entscheidung, ob sich die Schweiz an der Weiler Tramverlängerung beteiligt, soll laut Koger im Frühjahr 2018 fallen. Dabei weiß der Bürgermeister auch: „Die Interessenlage der Schweizer hat sich geändert.“ Schließlich handelt es sich jetzt um eine rein innerstädtische Tramlinie mit einer Länge von 1,5 Kilometern und einer Wendeschlaufe am Läublinpark.

Wenn Land und Schweizer Bund grünes Licht geben, muss danach der Weiler Gemeinderat endgültig entscheiden. Schließlich ist auch die Frage der Betriebskosten noch nicht geklärt. Koger weiß: „Einen Deal wie beim letzten Mal wird es wohl nicht mehr geben.“ Damals wurde vereinbart, dass die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) die Kosten für die Tramlinie übernehmen, während die Stadt Weil für die Betriebskosten der grenzüberschreitenden Buslinie 55 aufkommt.

Wenn die kommenden Entscheidungen alle positiv ausfallen, könnte möglicherweise 2019 mit dem Bau einer verlängerten Tramlinie begonnen werden. Das Projekt müsste nach den Vorgaben des Agglomerations-Programms zwischen 2018 und 2022 abgewickelt werden.

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