Weil am Rhein Damit Jugendliche sich nicht betrinken

Weiler Zeitung
Die Einhaltung des Jugendschutzes wird kontrolliert. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Jugendschutz: Stadt bezuschusst Arbeit der Villa Schöpflin / Testkäufe und Hilfe

Weil am Rhein (mcf). Um zehn bis 20 sturzbetrunkene Jugendliche aus Weil am Rhein, die im St. Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach behandelt werden, kümmert sich die Villa Schöpflin pro Jahr. Mit Alkohol-Testkäufen wird in Kooperation mit dem Weiler Ordnungsamt außerdem auf Prävention gesetzt. Sinn und Notwendigkeit der Arbeit des Präventionszentrums mit Sitz in Lörrach wurden im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss am Dienstagabend anerkannt. Die Stadt Weil am Rhein soll daher das Suchtpräventionsprogramm „Halt – Hart am Limit“ im Landkreis Lörrach der Villa Schöpflin in den nächsten beiden Jahren mit jeweils 1500 Euro unterstützen.

Villa Schöpflin-Geschäftsführer Peter Eichin zeigte im Ausschuss auf, welche Bandbreite an Präventionsarbeit für den Landkreis geleistet wird. Dazu zählt im reaktiven Baustein unter anderem, dass jedes Wochenende ein Mitarbeiter Rufbereitschaft hat. Das „Eli“ ruft bei Akutfällen an, damit eine Sofortintervention erfolgen kann. „In der Klinik ist die Familie offen für Hilfe“, weiß Eichin. Dann wird analysiert, ob ein Risiko besteht, dass weiter zu viel Alkohol getrunken wird – und gegebenenfalls weitere Unterstützung bei der Prävention angeboten.

Jugendschutzschulungen für Vereine, Gastgewerbe oder auch Einzelhändler gehören ebenso zum Leitungsspektrum. Damit sollen die Verkäufer aufgeklärt werden, um den Alkoholverkauf an Jugendliche zu unterbinden.

Zwei Mal jährlich finden in Weil am Rhein auch Alkohol-Testkäufe statt. Im Juni vergangnen Jahres wurden zehn Verkaufsstellen aufgesucht, 70 Prozent ignorierten den Jugendschutz. Im November schien das Verkaufspersonal sensibilisiert, da es „nur“ bei 50 Prozent zu Verstößen kam. Im März dieses Jahres wurde in 26 Prozent der Testkäufe gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen. Die Zahlen würden verdeutlichen, dass es weiterhin notwendig sei, den Einzelhandel und die Gaststätten für den Jugendschutz zu sensibilisieren, so die Verwaltung.

Fraktionsübergreifend begrüßten die Ausschussmitglieder die Arbeit. Seinem Ärger, dass die Landesregierung nun Alkoholverkäufe rund um die Uhr erlaubt, machte CDU-Fraktionschef Claus Weibezahl Luft. „Das gibt neues Klientel für Sie“, erklärte er in Richtung Eichin. Viele Aushilfskräfte an den Kassen müssten geschult werden. Auch OB Wolfgang Dietz kritisierte die Verkaufs-Neuregelung. Als bisheriger „Brennpunkt“, wo sich Jugendliche betrinken, machte Eichin allgemein das städtische Gebiet aus.

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