Weil am Rhein Das Lkw-Verbot auch nach Brückenarbeiten beibehalten?

Weiler Zeitung

Ausblick: Ortsvorsteher Stefan Hofmann wirft einen Blick auf Themen, die 2016 für Märkt wichtig bleiben oder werden könnten

Weil am Rhein-Märkt (ste). „Die reinste Erholung“ ist laut Ortsvorsteher Stefan Hofmann die Situation auf der Rheinstraße, der Märkter Ortsdurchfahrt nach Eimeldingen, seit im Zuge des Autobahnbrückenneubaus die Verbindung ins Industriegebiet gekappt ist und der Lkw-Verkehr an Märkt vorbeigeleitet wird. „Die Feinstaub- und Geräuschbelastung eines Lkws entspricht der Belastung durch 14 Pkw“, weiß der Ortsvorsteher und ist froh, dass der Schwerlastverkehr aktuell nicht mehr durch den Ort rollt. Seiner Meinung nach sollte man auch nach Abschluss der Brückenarbeiten mit der Wiederfreigabe der Verbindung ins Industriegebiet zur Alte Straße daran festhalten.

„Es wäre gut, es dabei zu belassen, denn das Durchfahrtsverbot für Lkws würde sowohl Märkt als auch Eimeldingen deutlich entlasten.“ Ohnehin ist es für Hofmann alles andere als nachvollziehbar, warum die Laster von der A98 kommend in Eimeldingen abfahren, um über Eimeldingen und Märkt zum Rheinhafen zu gelangen. Seine Überlegung: Wenn die Brummies auf den Schnellstraßen blieben, „wo sie hingehören“, und nur die letzten Meter im Stadtgebiet, etwa über den Colmarer Kreisel Richtung Rheinhafen nähmen, wäre allen Beteiligten geholfen – Märkt, Eimeldingen und Haltingen. Dass dennoch viele Lkw in Eimeldingen abfahren und die Strecke über die Ortschaften nehmen, sieht Hofmann etwa darin begründet, dass die Navigationsgeräte möglicherweise diesen Weg als schneller werten und die Lkw-Fahrer sich schon daran gewöhnt hätten.

Beweis erbracht

Durch die Sperrung der Ortsdurchfahrt Märkt für den Lkw-Verkehr im Zusammenhang mit dem Brückenneubau und das Durchfahrtsverbot für die Haltinger Straße Richtung Grünschnittplatz sieht Märkts Ortsvorsteher den Beweis als erbracht an, dass es auch anders geht und bringt noch ein Argument.

„Sollte das dritte Hafenbecken kommen, dessen Bau an die Voraussetzung eines Vollanschlusses an die A5 gebunden ist – Investoren müssten hier in Vorleistung gehen und Zuschüsse gewährt werden – hätte man mit Wasser, Straße und Schiene drei Verkehrsanschlüsse verbunden. Spätestens dann wäre eine Leitung des Lkw-Verkehrs nach bisherigem Schema unsinnig.“ Auch könnten neben dem Schwerlastverkehr die vielen Freiburger Autofahrer, die durch Märkt ins Rheinvorland gelangen und bislang unter anderem das Promillesträßle zwischen Efringen-Kirchen und Märkt nutzen, umgeleitet werden.

Noch ist das dritte Hafenbecken jedoch Zukunftsmusik und die Realisierung fraglich. In greifbarerer Nähe ist laut Hofmann die Fertigstellung des ersten Abschnitts der Nordwestumfahrung, der am Rumänenfriedhof endet. „Schon damit gibt es keinen vernünftigen Grund mehr, den Lkw-Verkehr durch Märkt und Eimeldingen rollen zu lassen. Beides zusammen zu erreichen ist unsere große Hoffnung“, so Hofmann.

Wollen die Märkter den Lkw-Verkehr zurecht aus ihrem Ort raushaben oder ist das Aufkommen dem Weiler Stadtteil durchaus zumutbar? Bürgermeister Christoph Huber beruft sich auf Ergebnisse von Verkehrszählungen aus dem Jahr 2013 und erklärt: „Der Lkw-Verkehr in Märkt hat prozentual keinen hohen Anteil. Die Anzahl der Fahrzeuge länger als 13 Meter liegt Stand Juni bei unter einem Prozent.“ Dies sei weniger als in Haltingen.

Für den Zeitraum des Baus

Was eine Sperrung Märkts für den Lkw-Verkehr angeht, ist die Sachlage laut Huber zunächst eindeutig: Die Sperrung der Ortsdurchfahrt habe das Regierungspräsidium Freiburg als übergeordnete Verkehrsbehörde nur für den Zeitraum der Baumaßnahmen an der Märkter Autobahnbrücke angeordnet.

Schon jetzt stellt Huber jedoch klar: Sollte Hofmanns Anliegen zum Thema werden und sich neben dem Ortsvorsteher auch der Ortschaftsrat damit beschäftigen, seien die jeweiligen Straßenbaulastträger – im Fall der Rheinstraße in Märkt (Kreisstraße) das Landratsamt und im Fall der B 3 durch Eimeldingen der Bund – angesprochen.

Diskutiert wird im Ort schon jetzt kräftig. „Immer wieder sprechen mich Leute an, man solle die Durchfahrt für Laster doch gleich gesperrt lassen“, erklärt Stefan Hofmann. Laut dem Ortsvorsteher gibt es bereits Überlegungen, entsprechende Anträge zu formulieren. Dies müsse jedoch sinnvoll abgewogen werden.

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