Seit gestern ist sie zu haben, die Sonderbriefmarke, mit der die Deutsche Post das Lebenswerk des international bekannten und in Weil am Rhein aufgewachsenen Designers Professor Hans-Theo Baumann würdigt. Nicht nur in Schopfheim, wo der Künstler lebte, sondern auch im Baumann-Raum des Weiler Museums am Lindenplatz wurde die Auszeichnung gefeiert. Von Jasmin Soltani Weil am Rhein. Es sei seines Wissens nach das erste Mal, dass eine Person, die in Weil am Rhein aufgewachsen ist und hier gelebt hat, mit einer Briefmarke geehrt werde, hob Kulturamtsleiter Tonio Paßlick in der kleinen Feierstunde die Bedeutung des Anlasses hervor. Gemeinsam mit Luise Baumann, der Wittwe des im August verstorbenen Designers, brachte Paßlick am gestrigen Tag der Erstausgabe einen hinter Glas gerahmten Zehnerblock der neuen 145-Cent-Sondermarke am Ausgang des Baumann-Raums an. Der 2010 eingeweihte und mit einer Vielzahl von Leihgaben eingerichtete Raum zeigt das eindrucksvolle und in vielen Bereichen wegweisende Schaffen des Designers. Die neue Briefmarke ist Teil der Sondermarken-Serie „Design aus Deutschland“, die sich wichtigen Vertretern der deutschen Designgeschichte und ausgewählten Beispielen ihres Schaffens widmet. Glasgefäße, die Baumann 1961/62 entworfen hatte, bilden denn auch das Motiv der Sondermarke, war doch der 1924 in Basel als Sohn eines Glasmalers zur Welt gekommene Hans-Theo Baumann zeitlebens vom Werkstoff Glas fasziniert. „Er schuf Glasgefäße von klarer Funktionalität, dekorloser Sachlichkeit und hoher Qualität. Baumanns Entwürfe gehörten bald zu den Design-Klassiken der noch jungen Republik“, würdigt ihn die Post in einem Erläuterungstext, der nun ebenfalls im Baumann-Raum im Altweiler Museum hängt. Auf das Wohl des Geehrten stießen anschließend auch Baumanns Tochter Luise Lenz, ihr Ehemann Dr. Fritz Lenz sowie mit Matthias und Edeltraud Lieb Freunde der Familie aus Schopfheim an. Den Weiler Museumskreis vertraten der Vorsitzende Heinz Obrecht, Sabine Theil, Manfred Herr, Rena Hadj-Sheikh und Kalle Abing sowie Museumskurator David Dinse. Im Baumann-Raum des Museums sind derzeit passend zur aktuellen Museumsausstellung viele schöne Objekte des Designers in Blautönen zu sehen. Das Weiler Museum gehört neben der neuen Pinakothek in München und dem Schopfheimer Museum zu den drei Orten, in denen Sammlungen des Designers zu sehen sind. In Schopfheim gab es gestern neben einer Philatelie-Sonderausgabestelle der Post auch einen Festakt, über den wir in unserer morgigen Ausgabe auf der Schopfheim-Seite berichten werden.