Weil am Rhein (mme). Aufhebens um ihre Person mochte Martha Zillhardt, die im Alter von 89 Jahren gestorben ist, überhaupt nicht. Die allseits geschätzte Frau hatte sich jahrzehntelang unermüdlich in den Dienst der Gemeinschaft gestellt, vor allem beim Deutschen Roten Kreuz. Sozialarbeit hat sie sich zum Lebensinhalt gemacht. Für ihr uneigennütziges Wirken war Martha Zillhardt 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Als eines von sieben Geschwistern verbrachte sie ihre Kindheit in Freiburg und kam im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges in die Weiler Turmstraße, da der Vater Bähnler war. Früh orientierte sie sich in Richtung Sozialarbeit. Mit 17 Jahren wurde sie zum Arbeitsdienst einberufen, den sie teilweise im Bombenhagel von München in einer Munitionsfabrik erlebte. Als Schwester vom Roten Kreuz ausgebildet, kam sie anschließend in ein Singener Lazarett, mit dem sie in französische Gefangenschaft geriet und erst 1946 heimkehrte. Nachdem sie zwei Jahre im Städtischen Krankenhaus in Lörrach gearbeitet hatte, wurde sie jedoch zu Hause in der Großfamilie gebraucht, da die Mutter bereits gestorben war und der Vater ein Pflegefall wurde. 20 Jahre lang versorgte sie ihn. Für Martha Zillhardt kam nie ein anderer Beruf in Frage, als im Dienste der Mitmenschen. 30 Jahre war sie Altenpflegerin im Kreisaltersheim. Doch nicht nur zu Menschen im letzten Lebensabschnitt fühlte sie sich hingezogen, besonders lagen ihr immer Kinder am Herzen. Selbst betreute sie fünf Pflegekinder. Dem DRK war sie Zeit ihres Lebens verbunden. „Das ist meine Familie“ sagte sie einmal. Viele Jahre leitete sie den Ortsverein und anschließend den Sozialdienst. Dabei engagierte sie sich in der Behindertenarbeit, wo sie Ausflüge und Feiern organisierte, und in der Nachbarschaftshilfe sowie in der Seniorenbetreuung. Zudem organisierte Martha Zillhardt bei den Blutspendeterminen die Verpflegung von Spendern und Helfern. Viele, viele Stunden hatte sie auch in Sprechstunden zugebracht, wenn über das DRK Hilfesuchende an sie vermittelt wurden. Es gehörte zu ihren ganz großen Stärken, dass sie zuhören konnte, Mitgefühl hatte, aber trotzdem zupacken konnte und sich immer sicher war, dass es für alles eine Lösung gibt. Für ihr jahrzehntelanges Engagement hatte sie viele Auszeichnungen erhalten, darunter auch das Bundesverdienstkreuz.