Mit einem ökologischen Lockmittel gegen die Kirschessigfliege – diese Variante der Bekämpfung des gefürchteten Schädlings realisiert in diesen Spätsommertagen der junge Weiler Winzer Ralf Röschard. Von Ralph Lacher Weil am Rhein.In den Rebbergen geht in diesem Sommertagen die Angst vor der Kirschessigfliege um. Zwar sind die aktuell rekordverdächtig heißen Temperaturen „Gift“ für den eher warmes, feuchtes Wetter bevorzugenden Schädling. Trotzdem aber sind alle Winzer im Einsatz, um nach erfolgreicher Bekämpfung der Peronospora auch der Kirschessigfliege Einhalt zu gebieten, sagt der junge Altweiler Winzer Ralf Röschard. Er hat jetzt 1000 kleine PET-Flaschen in seinen Reben am Schlipf ausgebracht. Diese sind mit sechs Löchern versehen und haben eine knappe halbe Füllung einer Mischung aus Wasser, Apfelessig, Fruchtsaft, Aceton und Kernseife. Dieses Gemisch ziehe die Kirschessigfliege an. Die Schädlinge fallen in die Flüssigkeit und ertrinken, hofft jedenfalls Ralf Röschard. Auf diese ökologische Art der Schädlingsbekämpfung sei er durch einen Württemberger Kollegen gekommen, der im stark von Kef-Befall betroffenen Jahr 2014 mit diesem Lockmittel Erfolg hatte. Zudem habe man im Schweizer Weinbau mit der PET-Flaschen-Aktion ebenfalls gute Erfahrungen gemacht. Die Lockmittel-Flaschen seien, so betont Ralf Röschard, nicht die einzige Maßnahme, um dem Schädling, der auf Röschards Kirschenanlagen enorm wütete, in den Griff zu bekommen. Sorgfältige Bodenpflege sei – wie bei den anderen Kollegen auch – angesagt. Und da die Kirschessigfliege trockene, stark besonnte Standorte meidet, entblättern die Winzer die entsprechenden Rebsorten, um so Licht, Wärme und Luft an die Trauben zu lassen. „Wir haben in diesem Jahr einen enormen Mehraufwand sowohl an Arbeit als auch an Geld. Aber ich bin wie die anderen Winzer auch guter Dinge, dass wir die Probleme in den Griff bekommen und gesundes, hochwertiges Lesegut einbringen können“, sagt Röschard.