Die Grundidee des so genannten „Monobloc“-Stuhls geht zurück auf die alte Vision vieler Designer, einen Stuhl aus einem einzigen Stück Material herzustellen. Ab den 1920er Jahren wurde – zunächst durch Verformung von Metallblechen oder Schichtholz – mit dieser Idee experimentiert. Ab den 1950er Jahren machten neue Kunststofftechnologien es möglich, Stühle in Guss- oder Pressverfahren in einem einzigen Produktionsschritt zu fertigen. Daher stammt auch der Beiname „Monobloc“, der sich auf diese simple Herstellungsweise und das einfache Aussehen der so entstandenen Möbel bezieht. Zu den ersten serienreifen Stühlen, die so produziert wurden, zählen der „Panton Chair“ des dänischen Designers Verner Panton (1958-68), der „Bofinger-Stuhl“ des deutschen Architekten Helmut Bätzner (1964-68) und der Stuhl „Selene“ des italienischen Designers Vico Magistretti (1961-68). Auf Basis dieser Vorläufermodelle entwarf der französische Ingenieur Henry Massonnet 1972 den „Fauteuil 300“, der als Urtyp des erschwinglichen Kunststoffstuhls gilt. Dabei konnte Massonnet den Produktionsprozess so weit rationalisieren, dass ein Fertigungszyklus weniger als zwei Minuten dauerte.
Ab den 1980er Jahren brachten immer mehr Unternehmen ähnliche Modelle auf den Markt. Mit seiner weltweiten Ausbreitung wurde der weiße Monobloc zu einem Objekt, an dem sich Fragen und Widersprüche der Konsumgesellschaft manifestieren. Der Plastikstuhl ist Inbegriff eines erschwinglichen und damit demokratischen Möbels. Er gilt zugleich als wenig nachhaltig und steht für einen globalen Massenkonsum uniformierter Produkte.