Weil am Rhein Eine „himmlische“ Rotssuppe

Weiler Zeitung

„Schwanen“-Saal: Wiler Zipfel mit würzigem, abwechslungsreichem Narrenmenü

Von Siegfried Feuchter

Es war im „Schwanen“ -Saal oder besser gesagt in Ritters „Engeli-Saal“ am Rosenmontag alles bestens angerichtet: eine schmackhafte Mehlsuppe, Ziebele- und Chäswaie sowie einige Beiträge aus dem Lachefass als würzige Zutaten. All das ließ die dreistündige Rotssuppe wie im Flug vergehen. Die Wiler Zipfel hatten einmal mehr für ein abwechslungsreiches närrisches Menü gesorgt. Dabei schlüpfte Oberzunftmeister Dietmar Fuchs gleich in mehrere Rollen und unterstrich einmal mehr sein besonderes Talent.

Weil am Rhein. Es fehlte an nichts – weder an gepfefferten Wortbeiträgen und an viel Narrenwitz noch an stimmungsvollen Schnitzelbängg, weder an Lokalkolorit noch an unterhaltsamen Einlagen. Wie immer eine feste Größe im Lachefass ist Bernhard Winterhalter, der ehemalige „Vogt vo Chander“.

Doch der Reihe nach eines kurzweiligen, unterhaltsamen Vormittags. Kurt Ruser, bewährter Verseschmied der Zunft, beschäftigte sich in seinem tiefsinnigen Vortrag mit einer sich verändernden Gesellschaft. Ob die Suche nach einem Kita-Platz direkt nach der Geburt über die vielfältigen Ansprüche bis hin zu überzogenen Manager- und Fußballergehältern hielt er manchen den Narrenspiegel vor. Und zuguter Letzt übermittelte er im „Engeli-Saal“ noch Grüße „von oben“, vom unvergessenen „Öbber vo Neume“ (Karlfrieder Elsner).

Wie bei zwei Zunftabenden gab es von den zehn Musikern der wiederbelebten Samba-Fetzer eine musikalische Einlage mit fetzigen Samba-Rhyhtmen.

Dietmar Fuch s als junger Assistenzarzt im Lörracher Klinikum machte auf besondere Weise in schwäbischem Dialekt und pointenreich Werbung für den Klinikstandort Lörrach. Er entführte mit viel Witz hinter die Kulissen der Klinik. Beispielsweise sei der Schönheitschirurg zuvor Änderungsschneider gewesen.

Peter Guggenbühler, versierter Büttenredner, weiß jetzt, warum Weils Erster Bürgermeister „die Schnapsbacke vo Lörrach alle im Griff hat“: Christoph Hubers Hobby sei nämlich das Schnapsbrennen. Jetzt werde ihm vieles klarer. Guggenbühler freute sich jedenfalls über die Einladung Hubers an die Zunftmeister zu einer Schnapsprobe.

Köstlich, wie Jürgen Schaller als Chef einer Partei darlegte, warum seine Partei nicht zu den Gewinnern gehörte. Beispielsweise sei vergessen worden, die Wahlplakate aufzuhängen. Auch habe er während der Wahl schon mal eine Wahlurne geöffnet, weil er wissen wollte, wie Frau Meier gewählt hat. Schaller präsentierte sich als bewährter Mime.

Einen starken Auftritt hatte Dietmar Fuch s als Donald Trump nach dem Motto „Make Fasnacht great again“. An alternativen Fakten mangelte es auch nicht. So legte Fuchs dar, warum die Weiler mehr Besucher an den Zunftabenden haben als die Lörracher und gab zusammen mit Christian Olivieri zudem eine musikalische Einlage: „Ich bin de Trump, Trump... rede viel Mist, bin aufbrausend und stur“.

„Das muesch gseh ha z’Wil im Schwanesaal“, meinte Hans-Peter Hartmann als Engelimoler Adolf Glattacker, der den Engeli-Saal ins närrische Visier nahm und am Ende meinte: „Ich find’s glatt.“

Kostproben ihrer gelungenen Schnitzelbangg gaben die neu formierten Quärulante, vormals Rhy-Deufel. Sie spießten in ihren Versen und den passenden Helgen so manches auf wie zum Beispiel Tempo 30 in Haltingen.

Wenn Bernhard Winterhalter aus Kandern ins Lachefass steigt und in einem geschliffenen Vortrag von seinem Pensionärsdasein berichtet, dann ist Unterhaltungswert garantiert. Er verstand es – mittlerweile zum zwölften Mal – seine Witze so rüberzubringen, dass das Publikum wieder begeistert war. Und am Schluss machte der ehemalige „Vogt vo Chander“ den Wiler Zipfeln eine besondere Freude, als Winterhalter Dietmar Fuchs eine unterschriebene Beitrittserklärung zur Narrenzunft überreichte.

Für den stimmungsvollen Abschluss der Rotssuppe sorgten mit dem Song „Jetzt isch z’Wil Fasnacht“ Dietmar Fuchs, René Winzer und Christian Olivieri.

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